PM: Karliczek lässt Studierende im Regen stehen!
Amanda Steinmaus | fzs-Vorstand
amanda.steinmaus at fzs.de
Mo Jun 15 13:31:37 CEST 2020
Liebe Medienschaffende,
zur heutigen Pressekonferenz von Ministerin Karliczek gemeinsam mit dem
Deutschen Studentenwerk schicken wir Ihnen die aktuelle Pressemitteilung
der bundesweiten Studierendenvertretung fzs. Darin üben wir deutliche
Kritik an Frau Karliczeks Maßnahmen und weisen auf unsere Demonstration
am 20.06. in Berlin hin.
Kontaktieren Sie uns gerne:
- Amanda Steinmaus: amanda.steinmaus at fzs.de, 015116807671
- Jacob Bühler: jacob.buehler at fzs.de, 015772532231
Weitere Informationen finden Sie auch auf www.fzs.de und auf
www.solidarsemester.de.
Beste Grüße
Amanda Steinmaus
*Karliczek lässt Studierende im Regen stehen*
Die studentische Bundesvertretung fzs kritisiert Bildungsministerin
Karliczek scharf. Der von ihr vorgelegte „Nothilfefonds“ für Studierende
sei an Dreistigkeit nicht zu überbieten und helfe Studierenden kaum. Für
den 20.06. ruft der Verband gemeinsam mit Studierendenvertretungen aus
ganz Deutschland zu einer Demonstration in Berlin auf, die um 14 Uhr am
Hauptbahnhof beginnen soll.
„Ab morgen können Studierende den sogenannten Nothilfefonds der
Bundesregierung beantragen – drei Monate, in denen unzählige Studierende
bereits ihr Studium abbrechen mussten, um Zugang zur Grundsicherung zu
erhalten“, so Amanda Steinmaus aus dem Vorstand des fzs. „Dabei ist der
Fonds ein einziger Witz: Wer z.B. nur 400 € auf dem Konto hat, bekommt
nun zum Trost einen Hunderter spendiert. Das hilft niemandem.“
Wer null Euro auf dem Konto habe, bekomme ganze 500 €. „Selbst bei
diesem geringen Förderbetrag reicht der Hilfstopf nur für wenige
Studierende. Wenn 66.666 Studierende drei Monate lang 500€ erhalten, ist
der Topf leer. Dabei hat eine repräsentative Umfrage ergeben, dass eine
Million Studierende in der Corona-Krise ernste finanzielle Probleme
haben“, zeigt Jacob Bühler, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands, auf.
„Nur zwölf Prozent der Studierenden erhalten BAföG. Daher waren im
entsprechenden Haushaltstopf eigentlich noch 900 Millionen Euro übrig.
Dieses Geld sollte den Studierenden zugutekommen. Wo ist es hin? Darauf
muss auch Herr Scholz als Finanzminister antworten“, ergänzt Sebastian
Zachrau aus dem fzs-Vorstand.
Das Deutsche Studentenwerk (DSW) teilte auf der Pressekonferenz mit,
dass die Bearbeitung der Nothilfe-Anträge erst am 25.06. beginnen könne,
da das Backend des IT-Tools noch nicht fertig sei. Somit kann wohl mit
einem Beginn der Auszahlungen erst Ende Juni gerechnet werden. Dabei
hatten das DSW und weitere Organisationen von Beginn der Krise an darauf
hingewiesen, dass ein gänzlich neuer Beantragungsmechanismus
zeitaufwändig sein würde. Immer wieder wurde eine Öffnung des BAföGs
vorgeschlagen, die nach Vorstellung des fzs rückzahlungsfrei sein
sollte. Ministerin Karliczek hatte sich trotz der Bedenken für eine
Kombination aus dem unbeliebten KfW-Kredit und dem mit starker
Verzögerung anlaufenden Nothilfefonds entschieden.
Zusatzinformationen:
Kredite zur Studienfinanzierung schaden generell der
Bildungsgerechtigkeit. Hier finden Sie aber noch einmal unsere einzelnen
Kritikpunkte am Kredit, den Frau Karliczek empfiehlt:
· ZU WENIG: Wer den Kredit wählt, kann nur bis zu 650€ im Monat
erhalten. Davon kann man fast nirgendwo leben!
· ZU EINGESCHRÄNKT: Eine hohe Zahl von Studierenden ist von
vornherein vom Kredit ausgeschlossen! (Anders, als Frau Karliczek in
ihrem neusten Interview behauptet!)
· ZU HOHE ZINSEN: Der als zinsfrei angekündigte Kredit bringt ab
nächstem Jahr hohe Zinsen, die bis zu 3.500€ betragen können!
· ZU STARR: Die Rückzahlung des Kredits muss oft noch während
des Studiums beginnen – Studienabbrüche werden die Folge sein!
· ZU UNGERECHT: Wer keine reichen Eltern hat, die im Zweifel
einspringen können, kann sich nicht auf so einen Kredit einlassen – das
ist keine Bildungsgerechtigkeit!
Unsere Kritik am Mini-Nothilfefonds:
· ZU KLEIN: Der Nothilfefonds ist mit 100 Millionen Euro viel zu
klein, um einer Million Studierenden zu helfen – das macht nämlich bloß
100 Euro pro Person!
· ZU GERING: Pro Monat können Studierende nur bis zu 500€
erhalten – davon kann man nicht leben!
· ZU SPÄT: Die Krise hat im März begonnen, bald ist Juli –
Studierende ohne Rücklagen und reiche Eltern mussten bereits ihr Studium
abbrechen!
· ZU RESTRIKTIV: Nur wer unter 500€ auf dem Konto hat, bekommt
Geld – das ist für viele schon allein die Miete!
· ZU KURZ: Der Fonds erfasst nur die Monate Juni, Juli und
August – die Krise began früher und wird bis dahin nicht vorbei sein!
· ZU BÜROKRATISCH: Jeden Monat muss die Hilfe neu beantragt und
die Corona-bedingte Betroffenheit nachgewiesen werden!
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t.: 0151 / 168 076 71
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