[fzs-PM] NRW: In Zukunft mehr Freiheit: Für Studierende anstatt für Drittmittel
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Mi Jan 22 09:01:32 CET 2014
/Pressemitteilung des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften
(fzs) e.V./
*NRW: In Zukunft mehr Freiheit: Für Studierende anstatt für Drittmittel**
*
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. fordert
die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen zu einer deutlich mutigeren
Reform des Hochschulgesetzes auf und kritisiert Hochschulräte,
Landesrektor*innenkonferenz und Wirtschaftsverbände dafür, ihren
Standesdünkel und Geheimniskrämerei bewahren zu wollen.
Dazu*Jan Cloppenburg*, Vorstandsmitglied im fzs: "Der Gesetzesentwurf
zeigt an vielen Stellen in die richtige Richtung. Wir brauchen
Transparenz im Umgang mit Drittmitteln. Ein öffentlich finanziertes
Wissenschaftssystem muss immer offen sagen können, was es tut und für
wen. Die Drohungen der Wirtschaftsverbände und ihre Rufe nach
Geheimhaltung zeigen ein Verständnis von Wissenschaft, nach dem
Forschung bloß zur Verstärkung von Wirtschaftswachstum und Wissenschaft
als Standortfaktor dient. Transparenz ist notwendig, um die
Unabhängigkeit der Wissenschaft vor solchen Interessen zu schützen.
Durch die Stärkung der Senate wird die Demokratie an den Hochschulen
gestärkt. Die Senate müssten jedoch endlich wirklich paritätisch besetzt
werden. An deutschen Hochschulen hat die kleinste Gruppe immer noch die
größten Rechte - das ist Ständeherrschaft wie vor der französischen
Revolution. Hochschulräte sind viel zu häufig mit ahnungslosen Externen
besetzt, die die Hochschule gar nicht von innen kennen. Hochschulräte
befördern Machtkonzentration in den Händen weniger und haben keinen
Platz an demokratischen Hochschulen. Deshalb müssen sie komplett
abgeschafft werden. Auch eine Friedensklausel aufzunehmen, ist wichtig,
damit die Hochschulen sich in Forschung und Lehre stärker auf friedliche
Methoden der Konfliktlösung ausrichten, wenngleich sie nicht weit genug
geht."
Das SPD-geführte Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung
des Landes Nordrhein-Westfalen hat im November einen Referentenentwurf
für ein Hochschulzukunftsgesetz veröffentlicht, der eine umfangreiche
Reform zum noch geltenden Hochschulfreiheitsgesetz (HFG) darstellt. Mit
dem so genannten HFG der damaligen schwarz-gelben Landesregierung trat
2007 ein radikal-neoliberales Gesetz in Kraft, welches die Hochschulen
tatsächlich keine Freiheit verschaffte, sondern den Regeln des Marktes
unterwarf.
"Der Entwurf hat viele deutliche Verbesserungen gegenüber dem alten
Gesetz", führt *Jan Cloppenburg* weiter aus. "Die Einführung eines
vollwertigen Teilzeitstudiums ist notwendig, um endlich die
Lebensrealität vieler Studieninteressierter aufzugreifen und ihnen ein
Studium zu ermöglichen. Die Abschaffung der Anwesenheitspflicht und die
Vermeidung von Tierverbrauch sind wichtige Punkte, um Studierenden ein
selbstbestimmtes Studium zu ermöglichen. Auch die Vertretung
studentischer Beschäftigter ist überfällig, da deren Rechte häufig mit
Füßen getreten werden. Dies sollte jedoch durch den bestehenden oder
einen eigenen Personalrat geschehen statt durch eine beauftragte Person,
die mit dieser Aufgabe zwangsläufig überfordert ist. Völlig
unersichtlich ist jedoch, warum die Studierendenschaften durch die
Beschäftigung von Haushaltsbeauftragten gegängelt werden sollen. Dieses
Konzept funktioniert schon in Baden-Württemberg nicht, belastet
insbesondere kleine Studierendenschaften finanziell stark und stellt
einen unbegründeten Vertrauensbruch dar. Ebenso ist es unsinnig,
Gebühren für Weiterbildungsstudiengänge und Sprachkurse zu verlangen.
Diese sind nicht nur sozial selektiv wie alle Studiengebühren, sondern
in Zeiten lebensbegleitenden Lernens auch noch politisch völlig
kontraproduktiv."
--
Katharina Mahrt
Email:katharina.mahrt at fzs.de
Mobil: +49(0)157 72532231
Jan Cloppenburg
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Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 80 Mitgliedern vertritt der fzs etwa eine Million Studierende. Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband European Students' Union (ESU) und in der International Union of Students (IUS).
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