[fzs-pressemitteilung] Freie Meinung, Privatsphäre und Vertrauen werden zur Mangelware
Florian Kaiser
florian.kaiser at fzs.de
Sa Sep 12 09:58:18 CEST 2009
Am 12. September findet die in Berlin die Demo "Freiheit statt Angst"
statt
Berlin (fzs). Am heutigen Samstag findet in Berlin die „Freiheit statt
Angst“ Demonstration statt. Die DemonstrantInnen wehren sich gegen die
staatliche Überwachung und Kontrolle des Internets. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften ruft alle Menschen auf, sich
an der Demonstration zu beteiligen.
Der Kontroll- und Überwachungswahn in diesem Bereich wurde
systematisch weiterausgebaut, mit der Begründung, dass dies zu
Sicherheit und Stabilität beiträgt. Kritikpunkte sind hier unter
anderem die Vorratsdatenspeicherung, geheime Durchsuchungen von
Computern, Sperrung von Webseiten ohne richterlichen Beschluss und es
sollen anstehende Gesetzesänderungen gestoppt werden.
"Nicht nur der Staat missbraucht seine Kontrollfunktion in Bezug auf
das Internet, sondern auch ArbeitgeberInnen nutzen dieses Medium für
eigene Interessen" stellt Juliane Knörr, Vorstandsmitglied des
studentischen Dachverbandes, fest.
Es ist durchaus üblich, vor einer Einstellung oder Beförderung im
Internet die BewerberInnen zu recherchieren. "Es ist mehr als fraglich
wozu sich ArbeitgeberInnen über nicht Ausschreibungsrelevantes der
BewerberInnen informieren müssen. Diese Informationen stehen in keinem
Zusammenhang mit Leistung und Qualifikation der ArbeitnehmerInnen und
dürfen kein Beurteilungskriterium darstellen!" fordert Kaiser.
Auch an Hochschulen wird dem Kontrollwahn kaum eine Grenze gesetzt.
Viele Studierende werden gezwungen, sich über online-Programme für
Seminare und Vorlesungen einzuschreiben. Diese Systeme weisen aber
erhebliche Sicherheitsmängel auf. So ist es beispielsweise an einigen
Hochschulen für alle Benutzer eines Programms, ohne großen Aufwand,
möglich persönliche Daten anderer zu sichten" beklagt sich Juliane
Knörr.
Ein weiteres großes Problem des staatlichen Sicherheitsengagements ist
die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Internetseiten werden durch
Kontrollstellen gesperrt, ohne dass dafür eine legale
Entscheidungskompetenz vorhanden ist. Dies führt zu einer Aufweichung
der Gewaltenteilung. Im Zeitalter der Informationsgesellschaft ist es
von großer Bedeutung, dass jeder Mensch die Möglichkeit besitzt, eine
eigene Meinungsbildung vorzunehmen. Eine Meinungsbildung ist aber nur
dann möglich, wenn alle Informationsmedien unzensiert und frei sind.
Aus diesem Grund spricht sich der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften dafür aus, sich mit den Demonstranten zu
solidarisieren und dies zu unterstützen.
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