[fzs-pressemitteilung] Studienplatzbörse der HRK gefloppt
Anja Gadow
anja.gadow at fzs.de
Fr Sep 4 12:13:13 CEST 2009
Studienplatzbörse der HRK gefloppt
studentischer Dachverband kritisiert Studienplatzvergabesysteme
fzs (Berlin). In dieser Woche startete die von der
Hochschulrektorenkonferen (HRK) entwickelte Online-Studienplatzbörse.
Durch die Studienplatzbörse sollen die nach vorherigen Vergabeverfahren
noch freien Studienplätze vergeben werden. "Die Studienplatzbörse zeigt
deutlich, dass das Bildungssystem in der BRD völlig unterfinanziert ist.
Bund und Länder sind aufgefordert, ausreichend Studienplätze zur
Verfügung zu stellen, damit solch absurde Vergabeverfahren endlich der
Vergangenheit angehören." fordert Florian Kaiser, Mitglied im Vorstand
des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs).
Der studentische Dachverband lehnt jeglichen Zwang zur Bewerbung auf
einen Studienplatz ab. Die Vergabekriterien, zum Großteil die
Abiturdurchschnittsnote oder Auswahltests sind nicht nur tendenziös,
sondern sozial und kulturell selektiv. Dazu Anja Gadow, Mitglied im
Vorstand des fzs: "Alle Studieninteressierten müssen die Möglichkeit
haben, ein Studium ihrer Wahl an einem Studienort ihrer Wahl
aufzunehmen. Dies ist notwendig, um die in Artikel 12 des Grundgesetzes
festgeschriebene Freiheit der Berufswahl auch tatsächlich und in vollem
Umfang umzusetzen. Jegliche Form von Auswahlverfahren führen zu einer
Einschränkung dieses Grundrechts."
Die Studienplatzbörse wird immer noch als großartiges Angebot für die
Studierenden dargestellt. Doch nach dem Vergabechaos der letzten
Semester, dass zu viele unbesetzten Studienplätzen trotz hoher
BewerberInnenzahlen geführt hat, profitieren in der Hauptsache die
Hochschulen. Florian Kaiser stellt fest: "Viele Hochschulen haben noch
keine Zulassungsbescheide verschickt. Somit bewerben sich bei der
Studienplatzbörse viele BewerberInnen, die eigentlich schon zugelassen
sind. Hierin offenbart sich die Sinnlosigkeit solcher Vergabesysteme."
Es ist bezeichnend, dass der Start der Online-Börse von einem
technischen Problem begleitet wurde. Der Zugang zur Börse war zeitweise
behindert. Dies zeigt deutlich, dass der Bedarf an Studienplätzen mal
wieder völlig unterschätzt wurde. Wie sonst lässt es sich erklären, dass
der Server durch die Überlast zusammenbrach?