[fzs-pressemitteilung] „Das Erststudium soll gebührenfrei sein“
Florian Kaiser
florian.kaiser at fzs.de
Mi Sep 16 08:47:39 CEST 2009
Thesen des Wahl-O-Mat haben nichts mit der Bundestagswahl zu tun
Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt (bpb) stellt mit dem
Wahl-O-Mat ein „spielerisches Online-Tool zu Steigerung der
Wahlbeteiligung“ zur Verfügung. Unter den 38 Thesen, die abgefragt
werden, wird auch nach dem gebührenfreien Erststudium gefragt.
„Es müsste der Bundeszentrale für politische Bildung doch klar sein,
dass die Entscheidung über Studiengebühren nicht auf Bundesebene
liegt.“ erklärt Florian Kaiser, Mitglied im Vorstand des freien
zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) und führt weiter aus:
„Hier wird den WählerInnen vorgegaukelt, dass sie mit ihrer Stimme bei
der Bundestagswahl auch über die Frage von Studiengebühren abstimmen
können. Gerade eine Einrichtung wie die bpb muss hier klar
differenzieren, welche der im Wahl-O-Mat aufgeführten Thesen überhaupt
in die Kompetenz einer zukünftigen Bundesregierung fallen.“
Auch die Einschränkung der These auf das gebührenfreie Erststudium ist
für den fzs unzulänglich. Dazu Juliane Knörr, ebenfalls Mitglied im
Vorstand des fzs: „Der Begriff des gebührenfreien Erststudiums ist
schon durch verschiedene Landesregierungen ad absurdum geführt worden.
Durch Studienkonten oder Zwangsanmeldungen zu Prüfungen sowie
Verwaltungsgebühren wird versucht, den Anschein zu erwecken das
Erststudium sei gebührenfrei. Dank solcher Tricks können einige
Parteien dieser These zustimmen. Der fzs lehnt jegliche Form von
Bildungsgebühren ab.“
In fast allen Bundesländern sind Gebühren für ein Hochschulstudium zu
zahlen. „Könnte man den Aussagen zu den Wahl-O-Mat-Thesen glauben,
dürfte es in der BRD kein gebührenpflichtiges Studium geben, da
hiernach nur die FDP und die Partei Bibeltreuer Christen das
gebührenfreie Erststudium ablehnen. Die Politik in den Ländern hat uns
hier in den letzten Jahren aber ganz anderes offenbart.“ so Florian
Kaiser abschließend.