PM: Gegen jeden Antisemitismus an Hochschulen
fzs Öffentlichkeit
oeffentlichkeit at fzs.de
Di Feb 6 15:50:40 CET 2024
Sehr geehrte Pressevertreter*innen,
nachstehend finden Sie die Pressemitteilung des freien zusammenschluss
von student*innenschaften (fzs) mit einer klaren Absage zum zunehmenden
Antisemitismus an Hochschulen, die wir zusammen mit der Jüdischen
Studierendenunion Deutschland (JSUD) und dem Jungen Forum der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft (JuFo DIG) veröffentlichen.
Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Wiebke Glaw, Öffentlichkeitsbeauftragte fzs
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*Gegen jeden Antisemitismus an Hochschulen*
Am Freitag, den 02. Februar, wurde der Student der Freien Universität
(FU) Lahav Shapira von einem Kommilitonen zusammengeschlagen und musste
anschließend mit Knochenbrüchen im Gesicht ins Krankenhaus eingeliefert
werden. Der Grund für die Gewalttat war, anders als viele Medien
berichteten, kein eskaliertes Streitgespräch, sondern der Antisemitismus
des Angreifers. Dieser habe den jüdischen Shapira erkannt, folgte ihm
aus einer Bar raus und griff ihn dann an, wie die Familie Shapiras
berichtete.
Dieser schreckliche Angriff geschah dabei nicht in einem luftleeren
Raum: Die antisemitische Stimmung an der FU spitzt sich seit dem
Massaker des 7. Oktobers immer weiter zu und schafft eine konkrete
Bedrohungslage für jüdische und pro-israelische Studierende, wie etwa
durch eine Hörsaalbesetzung antisemitischer Gruppierungen im vergangenen
Dezember. Immer wieder wiesen jüdische Studierende darauf hin, dass sie
sich an der FU nicht sicher fühlen können. Das Präsidium blieb untätig.
Debora Eller, fzs-Referentin für Antirassismus, Antifaschismus und
Emanzipation dazu: „Viele aktivistische Studierende werden von dem
Präsidium als pro-palästinensisch verkannt, obwohl ihre Veranstaltungen
und Forderungen ganz klar zeigen: Sie sind anti-israelisch,
anti-jüdisch, antisemitisch. Wer eine „dritte Intifada“ und „from the
river to the sea“ fordert, wie es Studierende der FU wiederholt
öffentlichkeitswirksam taten, der wünscht sich die Auslöschung des
Schutzraumes Israel. Der Angriff auf Shapira zeigt: Wir haben es nicht
mit einer politischen Meinung, sondern mit irrationalem Hass zu tun, der
in Gewalt umschlagen kann.“
Constantin Ganß, JuFo-Bundesvorsitzender fordert: „Unser aller
Solidarität muss Lahav Shapira gelten. Lippenbekenntnisse sind zu wenig
und schützen nicht vor antisemitischer Gewalt. Die FU muss Konsequenzen
ziehen und endlich sichtbare Maßnahmen zum Schutz jüdischer Studierender
einführen. Dass das noch nicht geschehen ist, obwohl jüdische
Studierende dies seit Monaten einfordern während der Hass gegen sie
weiter floriert, ist mehr als beschämend.“
Hanna Veiler, Präsidentin der Jüdischen Studierendenunion Deutschland:
„Kein jüdischer Studierender ist überrascht, dass das passiert ist. Wir
warnen seit dem 7. Oktober davor, dass die Gewalt gegen Jüdinnen:Juden
schnell auch physisch werden kann. Es ist höchste Zeit, das
antisemitische Klima an Universitäten in Deutschland ernst zu nehmen.
Wir erwarten nun konkrete Maßnahmen, um jüdische Studierende zu
schützen, bevor es weitere Verletzte gibt.“
Ada und Enno, zwei FU-Studenten, die sich an der FU gegen Antisemitismus
engagieren, wenden sich direkt an den FU-Präsidenten Günter Ziegler:
„Wir appellieren an Sie, nehmen Sie die Situation endlich ernst,
vertrösten Sie uns nicht mit einer Vertrauensperson für von
Antisemitismus Betroffene, welcher lediglich die Vorkommnisse
weiterleiten kann. Übernehmen Sie endlich die Aufgabe, den
Antisemit:innen Einhalt zu gebieten und die Last von ihren Studierenden
zu nehmen!“
Wir begrüßen den Schritt des Präsidiums ein Hausverbot gegen den Täter
zu prüfen. Des Weiteren fordern wir:
* Rücknahme der falschen Statements, die den Erlebnissen und der
Sicherheit jüdischer, israelischer und pro-israelischer Studenten
über das Image der Universität stellen
* Einsicht und klare Positionierung der Universitätsleitung, dass es
ein klares Antisemitismusproblem an der FU gibt
* Ausschluss und Verbot antisemitischer und extremistischer
Gruppierungen am Campus sowie Hausverbote für Studierende, die
diesen angehören und sich antisemitisch äußern
* In Antisemitismus geschulte Anlaufstellen für betroffene Studierende
* Nachhaltige und proaktive Auseinandersetzung mit strukturellem
Antisemitismus im Universitätsbetrieb mit Hilfe geschulter Expert:innen
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