PM: Offener Brief an die Bundesregierung
Sascha Wellmann | fzs Vorstand
sascha.wellmann at fzs.de
Mi Okt 11 17:33:53 CEST 2023
Sehr geehrte Medienschaffende,
untenstehend ein gemeinsamer Brief der jüdischen Verbände, JuFo und des
fzs e.V., des überparteilichen Dachverbandes von Studierendenschaften
sowie den Jugendorganisationen der Parteien und der Hochschulgruppen an
den Bundeskanzler/die Bundesregierung. Weitere Informationen finden Sie
auf unserer Website: https://www.fzs.de/category/presse/ [1]
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Sascha Wellmann für den fzs
tel.: 0170 8573399
e.: sascha.wellmann at fzs.de
Constantin Ganß für das JuFo
tel.: 0172 5469826
e.: constantin.ganss at digev.de
Mit freundlichen Grüßen,
Debora Eller & Sascha Wellmann
--
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Katrin Greiner, Sascha Wellmann, Fay Uhlmann, Niklas Röpke
Wöhlertstr. 19
D-10115 Berlin
www.fzs.de [2]
Twitter: @fzs_eV
Tel +49-3027874094
Fax +49-3027874096
Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD.
Mit rund 90 Mitgliedern vertritt der fzs über eine Millionen
Studierende.
Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU
- European Students' Union.
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Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,
sehr geehrte Bundesregierung,
wir schreiben Ihnen als Vorstände der _Jüdischen Studierendenunion
Deutschland_ sowie des _Jungen Forums der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft_.
Seit dem 7. Oktober 2023 befindet sich Israel im Krieg. Innerhalb
weniger Stunden nach Beginn des Überfalls durch die
palästinensisch-islamistische Terrororganisation _Hamas _wurde Israel
mit über 3.000 Raketen beschossen. Über tausend Terroristen haben das
israelische Staatsgebiet auf dem Land-, Luft- und Wasserweg infiltriert.
Es ist der tödlichste Angriff auf die israelische Zivilbevölkerung seit
Gründung des Staates Israel im Jahr 1948. Laut israelischen Behörden und
Medien gibt es bereits jetzt mehr als 1.000 Tote, 100 bis 150 Geiseln,
darunter deutsche Staatsangehörige, sowie tausende Verletzte. Zusätzlich
greift die libanesische _Hisbollah_, eine weitere islamistische
Terrororganisation, Israel entlang der nördlichen Landesgrenze an. Unter
Berücksichtigung der involvierten Terrororganisationen, einschließlich
der _Iranischen Revolutionsgarden,_ die die _Hisbollah_, _Hamas_ und
weitere finanziell und militärisch unterstützen, ist Israel laut
Expertinnen und Experten einem Krieg mit multiplen Fronten ausgesetzt.
Finanziert wird dieser Terror maßgeblich durch das iranische Regime,
dessen wichtigster Handelspartner innerhalb der Europäischen Union die
Bundesrepublik Deutschland ist. Der Kampf gegen Israel und seine
Bevölkerung ist ein integraler Bestandteil der iranischen Staatsräson.
Das Regime ist über sein Ziel sehr offen: die Vernichtung Israels.
Mitten in Hamburg steht das IZH, das _Islamische Zentrum Hamburg_, das
dem Verfassungsschutz zufolge aus Teheran heraus finanziert und
gesteuert wird. Trotz zahlreicher Appelle an die Bundesregierung ist
dieses Zentrum der Ausspähung und hasserfüllten Propaganda bislang nicht
von den deutschen Behörden geschlossen worden; im Gegenteil, noch bis
vor kurzem bestand ein Staatsvertrag mit dem Land Hamburg.
Die Bundesrepublik Deutschland leistete in den vergangenen zwei Jahren
insgesamt 340 Millionen Euro an Entwicklungshilfe für die
palästinensischen Autonomiegebiete. Der Präsident der Palästinensischen
Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, lässt die palästinensischen
Terrororganisationen gewähren - er verurteilte den seit Samstag
andauernden Überfall und die verübten Massaker der _Hamas_ nicht,
sondern verteidigt sie und sprach von einem „Recht auf
Selbstverteidigung".
Diese menschenfeindliche Politik findet auch in Deutschland viel
Zuspruch und eine große Anhängerschaft. So verteilte beispielsweise der
palästinensische Verein Samidoun, eine Vorfeldorganisation der
Terrororganisation _PFLP_, Süßigkeiten entlang der Sonnenallee in
Berlin-Neukölln, um den Mord an Jüdinnen und Juden durch Terroristen zu
umjubeln. Auf Straßen der Bundesrepublik Deutschland wird wieder der Tod
von Jüdinnen und Juden gefeiert, auf multiplen Plattformen im Netz als
auch direkt vor Ort in den Gemeinden und Städten wird dazu aufgerufen.
Es ergibt sich nicht nur aus der deutschen Staatsräson und der
historischen Verantwortung die Pflicht, unserem Verbündeten Israel
beiseite zu stehen, sondern auch aus der Tatsache, dass sich eine
Demokratie in existenzieller Gefahr aufgrund von extremistischem Terror
befindet.
Islamismus und Antisemitismus sind nicht nur eine Bedrohung für Jüdinnen
und Juden in Deutschland und auf der ganzen Welt, sondern auch für die
freiheitlich-demokratische Grundordnung.
Aus diesem Grund fordern wir von Ihnen ganz klar:
* Lassen Sie Israel jegliche humanitäre, politische und militärische
Hilfe zukommen, die das Land benötigt und fordert, um die Geiseln zu
befreien und die _Hamas _zu zerschlagen.
* Setzen Sie ein Betätigungsverbot der _PFLP_ und ihrer
Vorfeldorganisation _Samidoun_ in Deutschland um. Dasselbe fordern wir
für die _Palästinensische Gemeinschaft in Deutschland e. V._ als
Dachverband palästinensischer Organisationen in Deutschland, deren
Mitglieder überwiegend der _Hamas_ angehören oder mit ihr
sympathisieren.
* Schließen Sie das _Islamische Zentrum Hamburg_ und das _Zentrum der
Islamischen Kultur Frankfurt_
* Gehen Sie entschlossen gegen Islamismus, islamischen Antisemitismus
und jeglichen israelbezogenen Antisemitismus vor, insbesondere auf
sozialen Netzwerken. Stärken Sie Bildungsprojekte gegen israelbezogenen
Antisemitismus sowie Projekte zur Förderung der Völkerverständigung
zwischen Deutschland und Israel
* Solange das iranische Regime an der Macht ist, darf es keine
normalen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran geben. Machen Sie
das in einem Abbruch der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen
mit dem Iran deutlich und setzen Sie sich weltweit ein für eine neue,
harte Iran-Politik und für die Einstufung der Iranischen
Revolutionsgarden als Terrororganisation auf EU-Ebene, zeigen Sie Ihren
entschiedenen Einsatz gegen das iranische Atomprogramm
* Erwägen Sie eine Wiederaufnahme der deutschen und europäischen
Entwicklungshilfen für die palästinensischen Gebiete nur unter der
Bedingung, dass eine Finanzierung von terroristischen Vereinigungen und
Aktivitäten ausgeschlossen werden kann und setzen Sie sich diesbezüglich
für konsequente Kontrollen ein
Leider muss Deutschland mit dieser Zäsur die Sicherheit der hier
lebenden Jüdinnen und Juden neu überprüfen. Es ist ihr im Grundgesetz
verankertes Recht, als ethno-religiöse Minderheit frei und ohne Angst in
unserer Gesellschaft leben und ihre Identität ausleben zu können. Der
Terror und die judenfeindliche Ideologie des Nationalsozialismus mahnen
Sie: die Sicherheit von Jüdinnen und Juden zu gewährleisten, das ist
Ihre Verantwortung als Bundesregierung. Darum unser eindringlicher
Appell: Setzen Sie hier Ihre Richtlinienkompetenz ein, Herr
Bundeskanzler.
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[2] http://www.fzs.de
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