PM: BAföG stärken, statt Haushaltsmittel zu kürzen
Niklas Röpke | fzs-Vorstand
niklas.roepke at fzs.de
Mi Okt 11 11:59:52 CEST 2023
Sehr geehrte Medienschaffende,
untenstehend eine gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen
Studierendenwerks und des fzs e.V., des überparteilichen Dachverbandes
von Studierendenschaften zur heutigen Sitzung des Haushaltsausschusses
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website:
https://www.fzs.de/category/presse/
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Niklas Röpke, Vorstandsmitglied, u.a. zuständig für Sozialpolitik und
Studentisches Wohnen
tel.: 01577 2532231
e.: niklas.roepke at fzs.de
Stefan Grob, Deutsches Studierendenwerk
tel.: 030 29 77 27 20, 0163 29 77 272,
e.: stefan.grob at studierendenwerke.de
Mit freundlichen Grüßen
Niklas Röpke
Das BAföG stärken, statt die Haushaltsmittel zu kürzen
• Deutsches Studierendenwerk (DSW) und überparteilicher Dachverband von
Studierendenschaften fzs fordern Ampel-Koalition zur Einhaltung des
Koalitionsvertrages auf
• Heute Haushaltsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
(BMBF) im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags
• BMBF will 2024 beim Studierenden-BAföG 440 Millionen Euro einsparen
• DSW und fzs: BAföG stärken und reformieren, anstatt die Mittel für
2024 zu kürzen – Parlament muss beherzt eingreifen
Berlin, 11. Oktober 2023. Das Deutsche Studierendenwerk (DSW) und der
freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) appellieren an die
Bundesregierung, die geplanten Kürzungen beim BAföG im Etat 2024 des
Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zu stoppen und die
im Koalitionsvertrag versprochene regelmäßige Erhöhung und die
angekündigte BAföG-Strukturreform endlich anzugehen. Die Investitionen
ins BAföG müssen massiv steigen, statt die Gelder zu kürzen, fordern die
beiden Organisationen.
Der Handlungsbedarf ist groß: Nach der 22. Sozialerhebung hat ein gutes
Drittel aller Studierenden weniger als 800 Euro im Monat, um über die
Runden zu kommen. Das Budget dieser Studierenden reicht also bei Weitem
nicht aus. Sie sind jetzt auf Hilfe angewiesen.
Heute berät der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags über den
BMBF-Etat; für 2024 sind allein beim Studierenden-BAföG Kürzungen der
Haushaltsmittel um 440 Millionen Euro geplant. DSW und fzs fordern das
Parlament auf, diesen Kurs zu stoppen. Schließlich handelt es sich beim
BAföG um ein zentrales Instrument der Bildungsgerechtigkeit.
fzs-Vorstandsmitglied Niklas Röpke: „Studieren bedeutet Armut, für Viele
zumindest - das war auch schon vor 2021 der Fall. Seit der drastischen
Inflation, gerade bei Lebensmitteln und Grundbedarfen wie Strom und Gas,
ist das Studium beinahe zu einem Luxusgut geworden. Die studentische
Sozialleistung BAföG könnte Abhilfe schaffen, erreicht aber bei Weitem
zu wenige Studierende und reicht nicht zum Leben. Und auch frühere
Finanzhilfen der Bundesregierung, wie die 200€-Einmalzahlung, helfen in
den Jahren 2023 und 2024 im Angesicht der hohen Verbraucherpreise den
Studierenden nicht weiter. Es braucht eine strukturelle Lösung für das
strukturelle Problem der studentischen Armut. Das beginnt bei der
Ausfinanzierung der Hochschulen, geht über in die Schaffung bezahlbaren
Wohnraums und nicht zuletzt darf einer echten Reform des BAföGs nicht
der Weg versperrt werden.
Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde noch eine grundlegende Reform des
BAföG angekündigt, auf diese warten wir Studierende seither.
Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit lassen sich so nicht
herstellen. Vielmehr muss sich die Bundesregierung aktiv gegen die
studentische Armut und die Armut der Auszubildenden sowie Schüler*innen
stark machen. Eine zweite BAföG-Reform kann nicht ausgesessen werden und
darf auch nicht zum Opfer der Sparpolitik fallen – sie muss im Haushalt
berücksichtigt werden!
Die aktuell vorgelegten Sparmaßnahmen im BAföG-Topf sind untragbar und
Studierenden in ihrer derzeitigen wirtschaftlichen Lage nicht
vermittelbar. Noch bis zu der dritten Lesung des Haushaltes Anfang
Dezember hat die Regierungsfraktion die Möglichkeit, diesen Irrweg des
BMBF zu korrigieren!“
DSW-Vorstandsvorsitzender Matthias Anbuhl: „Die Bundesregierung hat
einen BAföGAufbruch versprochen. Eine höhere Förderung sollte es für
die Studierenden geben, regelmäßige Erhöhungen, auch die Zahl der
geförderten jungen Menschen sollte steigen. Eine echte Trendwende, eine
grundlegende BAföG-Reform werde man angehen, heißt es im
Koalitionsvertrag von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Darauf haben
sich die Studierenden verlassen.
Die bisher vorgesehenen Kürzungen der BAföG-Haushaltsmittel stehen im
Widerspruch zu diesen Versprechen. Für 2024 gäbe der Bundeshaushalt,
würde er wie geplant beschlossen, beim BAföG weder eine Erhöhung noch
eine Strukturreform her. Die BAföG-Versprechen der Koalition drohen zu
implodieren.
Die Botschaft an die Studierenden lautete: Sie müssen trotz massiv
gestiegener Kosten für Mieten, Energie und Ernährung in den Jahren 2023
und 2024 mit weiteren Nullrunden auskommen. Die BAföG-Strukturreform
rückt in weite Ferne. Diese Botschaft ist den Studierenden nicht
zuzumuten.
Zum Leben reicht die staatliche Studienfinanzierung vielfach nicht mehr
aus. Der Satz für den Grundbedarf – für Essen, Trinken und Hygiene –
liegt unterhalb des Bürgergelds und der Düsseldorfer Tabelle. 452 Euro
gibt es beim BAföG, 563 Euro hingegen ab 2024 beim Bürgergeld.
Studierende essen, trinken und heizen nicht weniger als andere Menschen,
sie sind keine Bürger*innen zweiter Klasse. Deshalb brauchen wir jetzt
eine kräftige Erhöhung der Bedarfssätze und Freibeträge. Und das BAföG
muss endlich wie Renten, Wohngeld oder das Bürgergeld automatisch an
steigende Preise und Einkommen angepasst werden.“
--
e.: niklas.roepke at fzs.de
m.: +49 1577 2532231
Pronomen: er/ihn
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
Katrin Greiner, Fay Uhlmann, Sascha Wellmann, Niklas Röpke
- Vorstand -
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Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD.
Mit rund 90 Mitgliedern vertritt der fzs über eine Million Studierende.
Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU
- European Students’ Union.
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