PM: Solidarität mit Bjeen Alhassan! Gegen rassistische Diskriminierung und Repression!
Marie Müller
marie.mueller at fzs.de
Do Nov 11 10:27:43 CET 2021
Sehr geehrte Medienschaffende,
untenstehend finden Sie die gemeinsame Pressemitteilung des freien
zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und Bundesverband
ausländischer Studierender (BAS) zur aktuellen Klage gegen Bjeen
Alhassan seitens ihres ehemaligen Professors und AfD-Politikers Reiner
Osbild. fzs und BAS solidarisieren sich mit Bjeen Alhassan und rufen die
Hochschule Emden/Leer dazu auf, sich klar zur Causa zu positionieren und
die Prozesskosten Bjeen Alhassans zu übernehmen.
Bei Rückfragen ist Marie Müller unter 0157 72532231 oder per Mail unter
marie.mueller at fzs.de erreichbar.
Den Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) erreichen Sie unter
+49 176 2345 2707 oder per Mail unter presse at bas-ev.de.
Mit freundlichen Grüßen,
Marie Müller
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*Solidarität mit Bjeen Alhassan! Gegen rassistische Diskriminierung und
Repression!*
Bjeen Alhassan hat für ihr Engagement für Frauen aus Syrien den
Nationalen Integrationspreis der Bundesregierung 2020 verliehen
bekommen. Die Preisträgerin, deren Masterarbeit auch im Zusammenhang mit
ihrem Engagement steht, hat ihr Studium 2019 beendet. Die Freude über
den Studienabschluss und den Preis wurde ihr jedoch durch ihren
betreuenden Professor geraubt.
Nach der abschließenden Bewertung ihrer Arbeit und dem Abschluss des
Studiums an der Hochschule Emden/Leer hat sich Bjeen Alhassan in
Interviews mit dem NDR und der taz sowie zuletzt in Beiträgen in den
Sozialen Medien zur Diskriminierung an der Hochschule und den
Erfahrungen mit ihrem Masterarbeit-Betreuer Professor Reiner Osbild
geäußert. Osbild ist AfD-Politiker und in der Vergangenheit mehrfach
durch rassistische Äußerungen in Erscheinung getreten. Jetzt verklagt
Osbild seine ehemalige Studentin wegen angeblicher Rufschädigung auf
25.000 Euro Schmerzensgeld.
Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) und der
Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) sprechen sich klar gegen
die Diskriminierung von Menschen mit Migrationserfahrung aus. Wir
solidarisieren uns ausdrücklich mit Bjeen Alhassan und halten es für
unangemessen und massiv diskriminierend, sie erneut mit einem
Gerichtsverfahren zu überziehen und mundtot machen zu wollen. „Das
Publik-Machen von Diskriminierungserfahrungen muss möglich sein und darf
nicht mit Repressionen bestraft werden. Vielmehr sollten Räume und
Klimata geschaffen werden, die es von Diskriminierung Betroffenen
ermöglichen, ihre Erfahrungen zu äußern und ihren Bedürfnissen
entsprechende Konsequenzen in die Wege zu leiten.“,fordert Marie Müller,
Vorstandsmitglied im fzs.
Bjeen Alhassan gilt unsere volle Solidarität und Unterstützung. Wir
fordern dazu auf, sich ebenfalls öffentlich zu solidarisieren und Bjeen
Alhassan zu unterstützen.
Die Hochschulleitung der Hochschule Emden/Leer äußerte sich bisher nicht
eindeutig zu den Vorkommnissen und stellte sich nicht klar und
unmissverständlich auf die Seite der Betroffenen. Wir möchten
herausstellen, dass allgemeine Äußerungen und Stellungnahmen nicht
helfen, wenn diesen bei konkreten (Vor-)Fällen keine Taten folgen. Wir
fordern die Hochschulleitung dazu auf klar zu dem Fall von Bjeen
Alhassan Stellung zu beziehen und solidarisch die Prozesskosten, die für
sie anfallen, mitzutragen.
„Weiterhin fordern wir die Hochschulleitung dazu auf, sich entschieden
gegen rassistische und sexistische Inhalte in der Lehre auszusprechen
und Menschenfeindlichkeit zu sanktionieren.“, so Fabian de Planque,
Vorstandsmitglied des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS)
„Eine Ansprechperson für von Diskriminierung betroffene Studierende und
Mitarbeiter*innen sollte hierbei unterstützen.“, erklärt de Planque weiter.
Leider ist Bjeen Alhassan kein Einzelfall. Lange schon beobachten
Studierendenvertretungen und Studierendenverbände Fälle von
Diskriminierungen und Diskriminierungserfahrungen bis hin zu offenem
Rassismus an Hochschulen. Gerade das Hierarchiegefälle "Professor*innen
- Studierende" schüchtert oft ein. Betroffene sollen, auch wie im Falle
Bjeen Alhassan mit Klagen, mundtot gemacht werden oder zum Schweigen
genötigt werden.
Wir fordern vor diesem Hintergrund eine breite und tiefgehende Reflexion
von, sowie eine Auseinandersetzung mit personenbezogener Diskriminierung
und strukturellem Rassismus an Hochschulen. Zu oft wird geschwiegen, zu
oft werden Diskriminierungen und Rassismus unter den Teppich gekehrt,
auch von Hochschulleitungen. Die Hochschulen und die
hochschulpolitischen Organisationen sowie Institutionen selbst müssen
sich der Realität stellen und Rassismus und Diskriminierung bekämpfen.
Die Solidarität mit Bjeen Alhassan und deren Unterstützung ist ein
Bestandteil dieses Einstehens gegen Diskriminierung.
--
e.:marie.mueller at fzs.de
Tel. 0157 72532231
Anrede: Keine/"Guten Tag Marie Müller"
Pronomen: fey/feys
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ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD.
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