PM: fzs und GEW: „Solidarisch und verantwortungsbewusst prüfen“

Iris Kimizoglu iris.kimizoglu at fzs.de
Mi Feb 17 10:09:50 CET 2021


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Sehr geehrte Medienschaffende,

anbei finden sie eine Pressemitteilung des freien zusammenschluss von 
student*innenschaften (fzs) und der Gewerkschaft Erziehung und 
Wissenschaft (GEW) zur aktuellen Prüfungsphase an deutschen Hochschulen.
Bei Fragen stehen Ihnen jederzeit Paul Klär (0151 20942563 / 
paul.klaer at fzs.de) und Iris Kimizoglu (0170 8573399 / 
iris.kimizoglu at fzs.de) zur Verfügung.

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*Studentischer Dachverband und Bildungsgewerkschaft zu 
Hochschulprüfungen unter Pandemiebedingungen*

*Berlin/Frankfurt a. M. – *Der freie zusammenschluss von 
student*innenschaften (fzs) und die Gewerkschaft Erziehung und 
Wissenschaft (GEW) haben die Hochschulen aufgefordert, unter den 
derzeitigen Pandemiebedingungen grundsätzlich auf Präsenzprüfungen zu 
verzichten und stattdessen alternative Formate anzubieten. „Am Ende 
eines weitgehend digitalen Semesters Studierende massenweise in Hörsäle 
zu zitieren, um das gelernte Wissen abzufragen, ist aufgrund der 
Infektionsgefahr unverantwortlich – gegenüber den Studierenden ebenso 
wie gegenüber den Prüferinnen und Prüfern“, sagte der stellvertretende 
GEW-Vorsitzende und Hochschulexperte, Andreas Keller, mit Blick auf die 
Vorstellung eines neuen Positionspapiers der Bildungsgewerkschaft und 
des studentischen Dachverbands. „Stattdessen sollten Prüfungen 
weitgehend zu Hause absolviert werden. Auf technisch aufwändige und 
datenschutzrechtlich fragwürdige Überwachungsmethoden kann verzichtet 
werden, wenn neue Format wie ‚Open Book‘ oder ‚Take Home‘ angewandt und 
die Prüfungen auf Kompetenzerwerb und Kompetenztransfer ausgerichtet 
werden“, ergänzte fzs-Vorstandsmitglied Iris Kimizoglu.

„Zu Beginn der Krise war es noch nachvollziehbar, doch dass ein Jahr 
später immer noch keine digitalen kompetenzorientierten Prüfkonzepte 
existieren, die den Datenschutz und das Recht auf Privatsphäre von 
Studierenden gewährleisten, ist unverständlich und hochgradig 
gefährlich. Die Pandemie darf nicht dazu führen, dass Grundrechte 
ausgehebelt werden – auch nicht bei Studierenden“, mahnte Kimizoglu. Sie 
spielte damit auf so genannte Proctoring-Methoden an, mit denen viele 
Hochschulen Online-Prüfungen in den Wohnungen der Studierenden 
überwachen. Dazu gehören 360-Grad-Kameraschwenks durch den Raum, eine 
Übertragung der Bildschirmanzeige oder Eye-Tracking. In ihrem 
gemeinsamen Positionspapier erteilen fzs und GEW dem Proctoring eine 
klare Absage.

GEW-Vize Keller appellierte an die Hochschulen, die in den Studien- und 
Prüfungsordnungen enthaltenen Nachteilsausgleichsregelungen vollständig 
anzuwenden. „Studierende mit Beeinträchtigungen sowie mit Erziehungs- 
und Pflegeverpflichtungen sind mit besonderen Herausforderungen 
konfrontiert - ebenso Studierende, die zu Hause nicht über eine 
ausreichende technische Ausstattung oder eine leistungsfähige 
Internetverbindung verfügen. Alternative Prüfungstermine, Verlängerung 
von Abgabefristen, aber auch die Bereitstellung von Arbeitsplätzen und 
Endgeräten können Abhilfe schaffen“, sagte der GEW-Hochschulexperte.

„In der Krise wird deutlich wie nie zuvor, an welchen Problemen die 
Hochschullehre leidet. Studierende müssen eine Unmenge benoteter 
Prüfungen ablegen, die größtenteils zum Bulimie-Lernen führen. 
Zukunftsorientierter wäre es, die Zahl der Prüfungen zu reduzieren und 
projektbezogene kompetenzorientierte Formate zu entwickeln“, erklärte 
fzs-Vorstand Kimizoglu. „Auch nach der Pandemie kann es kein ‚Weiter so‘ 
geben. Hochschuldidaktik und Prüfungsformate müssen weiterentwickelt 
werden. Das setzt eine aktive Unterstützung der Dozentinnen und Dozenten 
durch entsprechende Fort- und Weiterbildungsangebote, eine faire 
Anrechnung der Online-Lehre auf die Lehrverpflichtung und mehr 
Dauerstellen für Daueraufgaben in der Lehre und Qualitätssicherung 
voraus“, fügte Keller hinzu. „Solidarisch und verantwortungsbewusst 
prüfen – Hochschulen, Studierende und Lehrende können diese 
Herausforderung bewältigen, wenn sie sich ihr gemeinsam stellen“, sagten 
Kimizoglu und Keller abschließend.


*Info:* Das unter dem Titel „Prüfungen trotz Pandemie? Nur solidarisch 
und verantwortungsbewusst!“ veröffentlichte gemeinsame Positionspapier 
von fzs und GEW zum Umgang mit Hochschulprüfungen unter 
Pandemiebedingungen steht auf den Websites von fzs und GEW zum Download 
bereit: www.gew.de/pruefungenpandemie 
<http://www.gew.de/pruefungenpandemie>;www.fzs.de/2021/02/17/digitale-pruefungen/ 
<https://www.fzs.de/2021/02/17/digitale-pruefungen/>
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Der freie zusammenschluss von student*innenschaften e. V. ist der 
überparteiliche Dachverband von Studierendenvertretungen in Deutschland. 
Mit rund 90 Mitgliedern vertritt der fzs circa eine Million Studierende 
in Deutschland.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ist 
Mitgliedsgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund. Die gut 280.000 
Mitglieder arbeiten im Bildungsbreich von der Kita über alle Schularten 
bis hin zur Weiterbildung. Die GEW organisiert Lehrende, Forschende und 
andere Beschäftigte in der Wissenschaft sowie Studierende.

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m.: +49-170-8573399

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Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU
- European Students’ Union.

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