PM: Ende der Studierenden-Nothilfe: Zahlen der in Not geratenen Studierenden explodieren!
Iris Kimizoglu
iris.kimizoglu at fzs.de
Do Okt 8 15:59:19 CEST 2020
Sehr geehrte Medienschaffende,
heute schicke ich Ihnen die aktuelle Pressemitteilung der bundesweiten
Studierendenvertretung fzs zum Amtsantritt des neuen fzs-Vorstands.
Mit Spannung ist zu beobachten, wie die Bildungspolitik und mit ihr die
Hochschullandschaft sich im kommenden Jahr verändern werden. Über
etwaige Entwicklungen und die studentische Perspektive halten wir sie
wie gehabt auf dem Laufenden. Weitere Informationen über die Arbeit des
fzs sowie aktuelle Entwicklungen im hochschulpolitischen Betrieb finden
sie auf unserer Homepage: https://www.fzs.de/.
Bei Fragen stehen Ihnen Iris Kimizoglu (0170 8573399 /
iris.kimizoglu at fzs.de)und ich (0157 72532231/ jonathan.dreusch at fzs.de)
gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
Amanda Steinmaus, Iris Kimizoglu, Jonathan Dreusch und Paul Klär
Ende der Studierenden-Nothilfe: Zahlen der in Not geratenen
Studierenden explodieren!
Ende September gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung
bekannt, die Corona-Nothilfe ab Oktober zu pausieren. Denn die
Wirtschaftslage habe sich enstpannt, weshalb die Hilfen nicht mehr
notwendig seien - so die Auffassung des Ministeriums. Hierzu äußerte
sich der fzs bereits schockiert in einer früheren Pressemitteilung
(26.09.2020) [1].
Die Zahlen des abschließenden Berichts des Deutschen Studentenwerks
[sic!], welche der Redaktion der WAZ vorab vorliegen, zeigen eindeutig,
dass die Einschätzung des BMBF vollkommen an der Realität vorbei geht [2].
"Während Anja Karliczek sich darauf stützt, dass 135.000 Anträge
bewilligt wurden, wird verschwiegen, dass über ein Drittel der
Hilfsanträge abgelehnt wurden," so Amanda Steinmaus. "Insgesamt wurden
244.000 Anträge von rund 120.000 Studierenden gestellt. Im Klartext
heißt dies: bei 150.000 bewilligten Anträgen wurden knapp die Hälfte
aller Anträge abgelehnt!"
Erste Ergebnisse wie jene einer Studierendenbefragung an der
Humboldt-Universität legen zudem nahe, dass mehr als die Hälfte aller
Studierenden ihr Studium aufgrund der Corona-Pandemie verlängern müssen
[3]. "In Anbetracht dessen, dass nur noch 11% aller Studierenden
BAföG-berechtigt sind, aber die Anzahl jener, welche sich ihr Studium
nur durch Nebenjobs finanzieren können, seit Jahren stetig steigt, ist
die Einstellung der Nothilfe unverständlich," wie Paul Klär weiter
auführt. "Wir verlieren gerade all jene Studierenden, die sowieso schon
aufgrund ihrer sozio-ökonomischen Herkunft benachteiligt sind.
Bildungsgerechtigkeit sieht anders aus!"
Doch nicht nur das. Während die Bildungsministerin sich nun für die viel
zu späte und konzeptionell fehlgeschlagene Nothilfe selbst lobt, ist für
den Bundeshaushalt 2021 keine Ausgabensteigerung im Etat des BMBF
vorgesehen. "Die Prioritäten scheinen klar. Während der Wehretat um rund
1,16 Milliarden Euro erhöht wird, sinkt der Ansatz beim BMBF um rund 70
Millionen Euro im Vergleich zum Nachtragshaushalt," erklärt Iris
Kimizoglu. "Die Corona-Pandemie wird uns noch lange begleiten und hat
die klaffende Unterfinanzierung im Hochschulsystem deutlich zum
Vorschein gebracht. Dass die Bundesregierung es sich nicht zur Aufgabe
macht, endlich echte Bildungsgerechtigkeit unabhängig der
sozio-ökonomischen Herkunft zu fördern, ist mehr als unverständlich,"
ergänzt .
"Dass die Studierenden nun mit ihrer finanziellen Existenznot allein
gelassen werden, ist ein katastrophales Signal und völlig
Unverantwortlich," sagt Jonathan Dreusch dazu. "Der fzs fordert
angesichts der explodierenden Zahlen das BMBF dazu auf, die
Corona-Nothilfe unverzüglich mit einem verbesserten Konzept wieder
einzusetzen. Mittelfristig muss zudem eine echte BAföG-Reform endlich
umgesetzt werden, um Bildungsgerechtigkeit in Deutschland wieder
herzustellen."
[1]https://www.fzs.de/2020/09/26/studierendenverband-schockiert-bmbf-erklaert-corona-pandemie-bei-studierenden-fuer-beendet/
<https://www.fzs.de/2020/09/26/studierendenverband-schockiert-bmbf-erklaert-corona-pandemie-bei-studierenden-fuer-beendet/>
[2]https://www.waz.de/politik/corona-ueber-ein-drittel-aller-studentenhilfen-abgelehnt-id230607662.html
<https://www.waz.de/politik/corona-ueber-ein-drittel-aller-studentenhilfen-abgelehnt-id230607662.html>
[3]https://www.berliner-woche.de/mitte/c-bildung/ergebnisse-der-studentenbefragung-an-der-humboldt-universitaet-liegen-vor_a288766
<https://www.berliner-woche.de/mitte/c-bildung/ergebnisse-der-studentenbefragung-an-der-humboldt-universitaet-liegen-vor_a288766>
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