PM: Studierendenverbände fordern Solidarsemester 2020

Jacob Bühler jacob.buehler at fzs.de
Mo Apr 6 08:00:35 CEST 2020


Sehr geehrte Medienschaffende, 

anbei finden Sie eine Pressmitteilung des freien zusammenschluss von student*innenschaften zum Umgang der Hochschulen mit der COVID-19-Pandemie.

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen Ihnen gerne
- Leonie Ackermann (0151 20942563 / leonie.ackermann at fzs.de)
- Amanda Steinmaus (0151 16807671 / amanda.steinmaus at fzs.de)
- Jacob Bühler (0157 72532231/ jacob.buehler at fzs.de)
zur Verfügung.

Studierendenverbände fordern Solidarsemester 2020

Im Bündnis Solidarsemester 2020 haben sich der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs), die Landesstudierendenvertretungen von Sachsen, Brandenburg, NRW, der Bundesverband ausländischer Studierender, der Bundesausschuss der Studentinnen und Studenten der GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft), die Hochschulgewerkschaft unter_bau, das Aktionsbündnis gegen Bildungs- und Studiengebühren, die politischen Hochschulverbände Campusgrün, die Juso Hochschulgruppen und der SDS, die Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland, die Zusammenkunft aller deutschsprachigen Physik-Fachschaften, der AStA der CAU zu Kiel, der AStA der Goethe-Universität Frankfurt, sowie die StuVe der Hochschule München versammelt, um die studentische Perspektive der aktuellen Situation an Hochschulen darzustellen und die studentischen Forderungen zu präzisieren. 

Die Probleme der Studierenden erstrecken sich vom plötzlichen Erwerbsausfall ohne soziale Absicherung bis zur geschlossenen Bibliothek und fehlendem Laptop, was digitale Lehre problematisch und normale Abgabe von Prüfungsleistungen unmöglich macht. So sehen sich die Studierenden also sowohl mit gravierenden Geldsorgen als auch mit dem potentiellen Ende ihres Studiums konfrontiert. Das Bündnis Solidarsemester 2020 zeigt die Missstände auf und bietet Lösungsmöglichkeiten.

Leonie Ackermann aus dem Vorstand des freien zusammenschluss von student*innenschaften meint dazu: "In den letzten Wochen wurde viel über die Gestaltung des Sommersemesters gesprochen. Einige von Studierenden eingebrachte Vorschläge wurden sogar bereits umgesetzt, insgesamt fehlt es aber weiterhin an einer sinnvollen Strategie, wie unser kommendes Semester eigentlich aussehen soll. Bund, Länder und Hochschulen müssen sich endlich um die durch die COVID-19-Pandemie entstehenden Probleme der Studierenden kümmern. Damit wir uns in dieser außerordentlichen Situation den Problemen stellen können, kann das Semester nur durch solidarische Zusammenarbeit aller Statusgruppen gestaltet werden. Unser Forderungskatalog soll hierbei unterstützen. Neben der Situation von Studierenden wollen wir uns daher auch mit Dozierenden solidarisieren und weisen auch auf die oftmals besonders prekäre Situation von ausländischen Studierenden hin. In Baden-Württemberg gibt es etwa auch weiterhin Studiengebühren für Nicht-EU-Studierende. Diese müssen dringend abgeschafft werden."

Amanda Steinmaus, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied, sagt: "Das Semester darf nicht auf die Regelstudienzeit angerechnet werden. Alle Prüfungsfristen und automatischen Nichtbestehensregelungen sind auszusetzen und um mindestens ein Semester zu verlängern. Prüfungsversuche sind als Freiversuche zu werten und können zur Notenverbesserung wiederholt werden. Anwesenheitspflicht muss ausgesetzt werden. Der Vorlesungszeitraum muss so verkürzt werden, dass die Lehrenden angemessene Vor- und Nachbereitungszeit haben, um qualitativ hochwertige Online-Studienangebote bereitzustellen. Nicht alle Studierende sind in gleichem Maße von der Pandemie betroffen. Die Teilnahme an Online-Lehre muss daher freiwillig sein!"

"Auch auf Bundesebene muss noch einiges geschehen. Das BAföG muss an die Situation angepasst werden und für Studierende, die keinen BAföG-Anspruch haben, braucht es eine unbürokratische Soforthilfe. Ein Anrecht auf die Sozialleistungen des Arbeitslosengelds II und zinslose Sofortkredite wären hier hilfreiche Maßnahmen. Es muss insbesondere an Studierende gedacht werden, die nun Pflegearbeit übernehmen, wegen der Pandemie ihren Job verloren haben oder schlichtweg ein viel zu kleines Zimmer haben, um darin zu lernen und arbeiten. Diese Menschen haben nun zum Teil sehr akute Probleme dabei, ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Statt nun auf Härtefallanträge bei Prüfungsfristen und Nischenregelungen beim Arbeitslosengeld zu verweisen, müssen viel einfachere und für die Studierenden sicherere Lösungen her. Zum Beispiel für das ganze Semester schlichtweg alle Fristen auszusetzen." ergänzt Jacob Bühler, im fzs-Vorstand zuständig für Sozialpolitik.

Der Forderungskatalog des gemeinsamen Bündnis an Bund, Länder und Hochschulen findet sich unter: https://solidarsemester.de/ <https://solidarsemester.de/>

Das Bündnis lädt ein zur Online-Pressekonferenz am 09.04.2020 um 11 Uhr bei jitsi: https://solidarsemester.de/pressekonferenz/ <https://solidarsemester.de/pressekonferenz/>


Beste Grüße
Jacob Bühler

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m.: +49 (0)157 72532231

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Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 80 Mitgliedern vertritt der fzs etwa 800.000 Studierende.  Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU - European Students' Union - und auf internationaler Ebene in der International Union of Students (IUS).

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