PM: Online-Demo zu Corona-Bildungskrise

Amanda Steinmaus | fzs-Vorstand amanda.steinmaus at fzs.de
Do Apr 2 13:40:40 CEST 2020


Liebe Medienschaffende,

im Folgenden finden Sie eine Pressemitteilung eines breiten Bündnisses 
von Schüler*innen- und Student*innenvertretungen.

Gemeinsam rufen sie zu einer Online-Demo aufgrund der Bildungskrise in 
Corona-Zeiten auf.

Mit freundlichen Grüßen
Amanda Steinmaus


*Bildungskrise in Zeiten von Corona*
Online-Demo soll bildungspolitische Folgen der Pandemie sichtbar machen

Im Angesicht der Corona-Krise fordern Schüler*innen und Student*innen 
dringend finanzielle Unterstützung und Kulanzregelungen bei Prüfungen 
und Studienzeiten. Daher haben sich Schüler*innen- und 
Student*innenorganisationen zusammengetan, um ab dem 2. April eine Woche 
lang gemeinsam unter dem Hashtag #Bildungskrise online zu demonstrieren. 
Mit individuellen Bildern, Videos und Texten sollen die Auswirkungen auf 
die Bildung sichtbar machen.

Digitales Lernen soll nun Einzug erhalten in den Schulen und 
Hochschulen, kann jedoch nicht von allen gleichermaßen genutzt werden. 
Hinzu kommen Jobverlust, Pflegeaufgaben und Probleme zuhause - und trotz 
dieser mehrfachen Belastungen wird weiterhin an geplanten Prüfungen 
festgehalten.

Die derzeitige Krise wirft ein Schlaglicht auf die lange bestehenden 
Unzulänglichkeiten des Bildungssystems, die nun in rasanter 
Geschwindigkeit eskalieren. Student*innen sehen sich derzeit 
insbesondere von finanziellen Problemen betroffen. "Wurden bisher 
prekäre Beschäftigungsverhältnisse, die plötzlich endeten, als Problem 
Einzelner dargestellt, so sollte nun die schiere Zahl der Betroffenen 
zum Handeln zwingen", so Amanda Steinmaus vom freien zusammenschluss von 
student*innenschaften. "Zwei Drittel der Student*innen - das sind zwei 
Millionen Menschen - müssen sich über eigene Einkünfte finanzieren und 
haben meist keinen Anspruch auf BAföG oder Arbeitslosengeld. Viele von 
ihnen haben jetzt ihre Jobs verloren und müssen dringend finanziell 
unterstützt werden. Zudem können viele Student*innen ohne Bücher, Labore 
und Arbeitsplätze keine Prüfungen ablegen. Ihr Studium wird sich daher 
unweigerlich verlängern. Hinzu kommen infrastrukturelle und didaktische 
Probleme mit ausschließlich digitaler Lehre. Daher darf das laufende 
Semester nicht negativ gezählt werden. Regel- und Maximalstudienzeiten 
müssen um ein Semester verlängert werden. Auch die Fristen und 
Auszahlungsperioden von Studienkrediten sollten entsprechend angepasst 
werden."
"Auch die Schulen sind von der Pandemie betroffen. Unter den aktuellen 
Bedingungen ist digitales Lernen von Zuhause aus keine gangbare Option. 
Nicht alle Schüler*innen verfügen über die notwendigen Endgeräte. Vielen 
Eltern fehlen Zeit, Ressourcen und Kompetenzen um ihre eigenen Kinder zu 
unterrichten. So vertiefen sich soziale Ungleichheiten. Daher dürften 
Abschlussprüfungen nicht in der geplanten Form stattfinden. Die 
Landesschüler*innenvetretung NRW spricht sich dafür aus, dass 
Schüler*innen individuell entscheiden können, ob sie Abschlussprüfungen 
schreiben oder einzig der bisherige Notenschnitt herangezogen wird. Eine 
gerechtere Lösung ist nicht zu finden." So Timon Nikolaou aus dem 
Vorstand der Landesschüler*innenvertretung NRW.

Für Schüler*innen und Student*innen ist gleichermaßen wichtig, dass die 
digitale Infrastruktur ausgebaut wird. Es muss datensichere Plattformen 
zum Wissensaustausch in staatlichem Eigentum und unter demokratischer 
Kontrolle unter Einbezug von Schüler*innen- und 
Student*innenvertretungen geben. Zudem bedarf es weiterer 
medienkompetenter - und an Hochschulen mehr didaktisch geschulter - 
Lehrkräfte, die wenigstens einen Teil interaktiver Lehrbedingungen 
aufrecht erhalten können. Die akuten Probleme müssen schnell und mit 
Rücksicht auf die Betroffenen gelöst werden. Zugleich handelt es sich 
aber um Probleme, die schon länger in verschiedener Ausprägung bestehen 
und auch langfristig behoben werden müssen, um das Bildungssystem für 
alle Menschen gleichermaßen hürdenfrei zu gestalten. Zudem ist es 
absehbar, dass es aufgrund der Pandemie in den nächsten Monaten erneut 
zur Schließung von Bildungsinstitutionen kommen wird.

Weitere Infos: 
https://www.lernfabriken-meutern.de/online-demo-bildung-in-zeiten-der-corona-krise

*Unterstützer*innen:*
freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs)
Landesschüler*innenvertretung (LSV) NRW
Landesschüler*innenvertretung (LSV) RLP
Campusgrün
Juso Hochschulgruppen
SDS
GEW Studis
Bundesverband ausländischer Studierender (BAS)

*Kontakt:*
Landesschüler*innenvertretung NRW:info at lsvnrw.de
freier zusammenschluss von student*innenschaften: 
amanda.steinmaus at fzs.de, 0151-16807671
Bündnis-Organisation: sandro.philippi at fzs.de. 0178-232 4494

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t.: 0151 / 168 076 71

freier zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V.
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Der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) e.V. ist der überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 80 Mitgliedern vertritt der fzs etwa 800.000 Studierende. Der fzs ist Mitglied im europäischen Studierendendachverband ESU - European Students' Union - und auf internationaler Ebene in der International Union of Students (IUS).

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