PM: ‚Karliczeks Reform ist bloß ein Tropfen auf dem heißen Stein‘ – Studierendenvertretungen bemängeln BAföG-Änderung
Isabel Schön
isabel.schoen at fzs.de
Mo Jan 14 07:32:29 CET 2019
*‚Karliczeks Reform ist bloß ein Tropfen auf dem heißen Stein‘ –
Studierendenvertretungen bemängeln BAföG-Änderung*
/*Vernetzungstreffen der Landesstudierendenvertretungen (LaStuVe) und
der freie zusammenschluss von student*innenschaften (fzs) kritisieren
Entwurf zur BAföG-Anpassung*/
14.01.2019 Berlin/Saarbrücken – Nachdem im November 2018 Eckpunkte zur
Novellierung des BAföG diskutiert wurden, liegt der
,Referent*innenentwurf des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
nun vor. Gemeinsam kritisieren das Vernetzungstreffen der
Landesstudierendenvertretungen und der freie zusammenschluss von
student*innenschaften den Entwurf zur Gesetzesnovelle.
Isabel Schön aus dem Vorstand des fzs erklärt: „Trotz Novelle bleibt die
schon lange nötige Wende beim BAföG aus. Der Höchstsatz soll zwar
steigen, doch die neue Wohnpauschale liegt weiterhin unter dem
Durchschnittspreis für ein WG-Zimmer. Die Erhöhung wird also bereits zur
Einführung vollständig von den stetig steigenden Mieten überholt sein.
Auch eine weitreichende Anpassung bei den Freibeträgen wäre dringend
notwendig, sodass mehr Studierende Förderung erhalten und das Studium
damit zugänglicher wird. Der Grundbedarfssatz muss genauso erhöht werden
wie die Wohnpauschale – beide liegen deutlich unter dem realen Bedarf,
wie zuletzt eine Studie im Auftrag des Deutschen Studentenwerks gezeigt
hat. Mittelfristig muss das BAföG ehe-, lebenspartner*innen-, eltern-,
alters- und herkunftsunabhängig werden. Karliczeks Reform ist bloß ein
Tropfen auf dem heißen Stein!“
Judith Bühler (Saarland) hebt für die Landesstudierendenvertretungen
hervor: „Zwei Hauptgründe für Studierende, kein BAföG zu beantragen,
sind der hohe bürokratische Aufwand und die Angst vor Verschuldung. Das
BAföG soll fördern, statt eine Hürde aufzubauen. Die Beantragung muss
deutlich vereinfacht werden, zum Beispiel durch eine tatsächlich
funktionierende Online-Abwicklung des gesamten Verfahrens oder
mehrsprachige Antragsformulare. Statt des Etikettenschwindels bei der
geplanten Anpassung der Rückzahlung – hier findet real keinerlei
Erleichterung statt – müssen die Weichen für ein schuldenfreies BAföG
gestellt werden. Dazu sollte der Schuldendeckel als erster Schritt
halbiert werden. Der vorgelegte Entwurf ist nur ein Versuch zur
Symptombekämpfung, der zum Scheitern verurteilt ist. Das BAföG muss an
die Inflation angepasst und stetig erhöht werden, es muss an die
Lebensrealität von Studierenden angepasst werden und mehr Menschen das
Studium ohne Nebenjob ermöglichen. Eine Kehrtwende ist dringend nötig."
*Kontakt: *
Isabel Schön: 0157 72532231, isabel.schoen at fzs.de
Judith Bühler: 0163 8973619, vorsitz at asta.uni-saarland.de
Weitere Stellungnahme:
Am 13.11. äußerte sich der fzs zum Eckpunktepapier zur sogenannten
BAföG-Reform:
https://www.fzs.de/2018/11/13/mitteilung-zum-bafoeg-papier-zu-spaet-zu-wenig-zu-selektiv/
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