PM: "Sozialkürzung für die Studierenden" - 60.000 BAFöG Empfänger*innen weniger erwartet

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Mo Okt 19 09:25:42 CEST 2015


"Sozialkürzung für die Studierenden" - 60.000 BAFöG Empfänger*innen 
weniger erwartet

Die Bundesregierung musste, in einer heute erschienenen Antwort auf 
eine kleine Anfrage, die Wirkungslosigkeit ihrer Bafög-Reform zugeben. 
Trotz steigender Studierendenzahlen zeigt sich ein klarer Rückgang der 
BAFöG-Gefördertenzahlen, und die Bundesregierung rechnet dazu noch mit 
einem Rückgang von weiteren 60.000 in den Jahren 2015 und 2016. Diese 
Zahlen lassen nur den Schluss zu, dass sehr viele Studierende und 
Schüler*innen aufgrund von der Nichtanpassung des BAFöG aus dem 
Förderkreis fallen.
Der freie zusammenschluss von student*innenschaften hingegen fordert 
ein substantiell höheres, eltern- und herkunftsunabhängiges Bafög als 
Vollzuschuss.

Dazu erklärt Ben Seel, Mitglied im Vorstand des fzs:
"Die heute erschienenen Zahlen zeigen: Wenn alle zehn Jahre das Geld 
noch nicht einmal der Inflation angepasst wird, ist das de facto eine 
Sozialkürzung für die Studierenden. Eine automatische Anpassung an die 
Produktivitätsentwicklung wäre das Mindeste. Dass die Regierung die 
Studierenden immer noch bis Mitte 2016 vertrösten will, ist ein Unding."

Sandro Philippi, ebenfalls Mitglied im Vorstand, erklärt:
"Strukturell wurde am BAföG leider nur ein wenig herumgedoktert. Neben 
der Behebung praktischer Probleme brauchen wir aber auch eine 
Strukturreform. Das BAföG sollte angehende Studierende fördern und nicht 
erst ihr soziales Umfeld durchleuchten. Außerdem sind Studierende 
selbstständige Menschen und dürfen nicht nur nach ihren Eltern beurteilt 
werden.  Im derzeitigen System bleiben Studierende beispielsweise bei 
Unterhaltsstreitigkeiten immer wieder auf der Strecke, oft sind 
Studienabbruch und Verelendung die Folge. Um das zu verhindern, brauchen 
wir ein elternunabhängiges BAföG!"

"Dass für Geflüchtete, die ein Studium beginnen, immer noch erst nach 
15 Monaten Bafög bereit gestellt werden soll, ist ein Irsinn 
sondergleichen. Überall ist davon die Rede, wie wir neu ankommende 
Menschen am besten fortbilden und integrieren können. Ohne 
Studienfinanzierung wird ihnen aber Bildung verwehrt, deshalb muss das 
BAFöG sofort und vom ersten Tag an für alle geöffnet werden!", schließt 
Seel.

Kontakt:
Sandro Philippi - sandro.philippi at fzs.de - 0178-2324494
Ben Seel - ben.seel at fzs.de - 0151-20942563