PM: Hilfskräfte übernehmen Senatssitzung: Tarifvertrag für studentische Hilfskräfte, jetzt!

fzs e.V. presse at fzs.de
Mi Nov 18 16:21:09 CET 2015


Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit schicken wir Ihnen unsere Pressemitteilung zur Forderung 
studentischer Hilfskräfte in Frankfurt nach einem Tarifvertrag:


Hilfskräfte übernehmen Senatssitzung: Tarifvertrag für studentische 
Hilfskräfte, jetzt!

In Frankfurt haben studentische Beschäftigte heute Mittag eine 
Vollversammlung abgehalten. Auf der Vollversammlung wurde eine 
Resolution beschlossen, die das Präsidium der Universität auffordert, 
endlich in ernsthafte Verhandlungen um einen Tarifvertrag zu treten. Im 
Anschluss wurde zur praktischen Umsetzung dieser Forderungen der 
Senatssaal kreativ umgestaltet. Anstatt der üblichen Senatssitzung 
begann stattdessen eine alternative Senatssitzung der studentischen 
Hilfskräfte. Diese beschloss, sofort einen Tarifvertrag für alle 
studentischen Beschäftigten einzuführen und anstatt des Präsidiums und 
des Hochschulrates ein paritätisches Leitungsgremium einzurichten.

Dazu erklärt Marie Dücker, Mitglied im Vorstand des fzs:
"Wir solidarisieren uns mit der Resolution der Vollversammlung der 
Hilfskräfte. Der Kampf für bessere Arbeitsbedinungen an der Hochschule 
ist ein wichtiges Thema zu Zeiten der Unternehmerischen Hochschule. Dass 
Hochschulen und Länder in der BRD sich immer noch weigern, für 
studentische Beschäftigte Tarifverträge abzuschließen, ist eine 
Unverschämtheit. Auch Studierende müssen sich selbst als Arbeiter*innen 
organisieren dürfen und sich als solche selbst vertreten. Dass 
Hochschulen studentische Arbeiter*innen als "Sachmittel" führen, sagt 
schon alles aus."

Anna und Rieke von der Hilfskraft-Initiative Frankfurt erklären:
"Auf  der Vollversammlung wurde unsere Resolution für einen 
Tarifvertrag nochmals einstimmig entschieden. Mit großer 
Entschlossenheit hat sich gezeigt, dass Hilfskräfte an der Universität 
Frankfurt bereit sind, für ihre Rechte zu kämpfen.  Aus diesem Grund ist 
die VV geschlossen in den Senat gegangen, um ein letztes Mal die 
Forderung nach einem Tarifvertrag vorzutragen. Es wurden weitere 
Aktionen angekündigt, falls diese Forderung nicht umgesetzt wird. Wie 
sich das Präsidium dazu verhalten wird, zeigt sich am 25.11.15 bei den 
Tarifverhandlungen. Wenn der Tarifvertrag abgelehnt wird, sind wir auf 
weitere Aktionen vorbereitet und fest entschlossen den Kampf 
weiterzuführen."

Sandro Philippi, ebenfalls Mitglied im Vorstand des fzs, schließt an:
"Auf keinen Fall lassen sich die Betroffenen von irgendwelchen 
undemokratischen Task forces oder sonsitgen Arbeitskreisen des 
Präsidiums diktieren, ob und wie ein Tarifvertrag für studentische 
Beschäftigte eingeführt wird. Nachdem der Senat im Mai die Forderung 
nach einem Tarifvertrag erhoben hat, wurde, statt zu handeln, eine 
Arbeitsgruppe eingerichtet. An dieser wurden studentische Hilfskräfte 
nicht ernsthaft beteiligt. Uns zeigt dieser Umstand ein weiteres Mal das 
große Demokratiedefizit deutscher Hochschulen. Wir fordern deshalb, dass 
Senate und Hochschulexekutive paritätisch besetzt werden."

Ben Seel, ebenfalls Vorstandsmitglied im fzs, fügt hinzu:
"Dass heute eine etwas andere Senatssitzung in Frankfurt stattfand, 
zeigt den Unmut der studentischen Beschäftigten. Ohne eine demokratische 
Universität und einen Tarifvertrag für alle Angestellten der Hochschule 
sind viele Beschäftigte nicht mehr bereit, wie bisher weiterzuarbeiten. 
Der Funke der Umgestaltung der Universität durch die Beschäftigten 
selbst wird sich auch auf andere Hochschulen übertragen. Derzeit ist für 
den 1.12. ein Aktionstag mit Vollversammlungen studentischer 
Beschäftigter auch an vielen anderen Hochschulen geplant. Wir laden alle 
ein, gemeinsam ihre Hochschulen umzugestalten."

Kontakt:
Hilfskraft-Initiative Frankfurt:
hilfskraftini-ffm at lists.riseup.net
fzs:
Marie Dücker, marie.duecker at fzs.de, 015772532231
Ben Seel, ben.seel at fzs.de, 015120942563
Sandro Philippi, sandro.philippi at fzs.de, 01782324494