PM: Die Regierung hat sich stets bemüht - Anhörung zeigt Defizite in Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes auf
fzs e.V.
presse at fzs.de
Mi Nov 11 18:33:08 CET 2015
Die Regierung hat sich stets bemüht - Anhörung zeigt Defizite in
Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes auf
Heute fand im Wissenschaftsausschuss des Bundestages eine Anhörung zur
Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes statt. Neben der
fehlenden studentischen Stimme kritisiert der freie zusammenschluss von
student*innenschaften (fzs) vorallem die argumentativen Leerstellen bei
den Themen studentische Hilfskräfte und Familienfreundlichkeit.
Ben Seel, Vorstandmitglied im fzs, bedauert, dass der Ausschuss nicht
in der Lage war Studierende zur Anhörung einzuladen:
"Gerade im Hinblick auf die Einführung einer Maximalbefristung für
studentische Hilfskräfte ist es besonders skandalös, dass der Ausschuss
offenbar kein Interesse an der Einbeziehung der Meinung von
Student*innen hat, also von direkt Betroffenen. Nichtsdestoweniger
begrüßen wir die inhaltlich fundierten Stellungnahmen des DGB NRW, von
ver.di und der GEW sowie viele Ansätze der vertretenen Promovend*innen
und Mitarbeiter*innen. Sie haben gemeinsam klar gemacht, dass
Qualifizierung fest definiert sein muss, Mitarbeiter*innen in Technik
und Verwaltung aus dem Gesetz ausgenommen werden müssen und die
entmündigende Tarifsperre fallen muss. Dem schließen wir uns an."
Mandy Gratz, Mitglied im Vorstand des fzs, führt die Kritik an der
Maximalbefristungszeit für studentische Hilfskräfte weiter aus:
"Die heutige Anhörung hat gezeigt, dass eine Maximalbefristungszeit für
studentische Hilfskräfte keinen Sinn ergibt, solange diese nicht
unbefristet eingestellt werden. Alle Sachverständigen sahen die
Begrenzung von Hilfkrafttätigkeiten auf vier Jahr pro Studierenden als
falsch und fahrlässig an. Wir fordern die Koalitionsfraktionen auf,
diese Regelung wieder zu streichen und zu verhindern, dass Studierende
ihre Jobs verlieren. Besonders bei jenen, die als Tutor*innen arbeiten,
fällt nicht nur der individuelle Lebensunterhalt weg, es zieht auch eine
enorme Verschlechterung der Lehre mit sich."
Marie Dücker, ebenfalls Vorstandsmitglied, erklärt abschließend zur
Diskussion um die Familienfreundlichkeit der Gesetzesnovelle und den
Äußerungen des HRK-Vertreters hierzu:
"Es ist eine Unverschämtheit, dass Regierung und Koalition sich
anscheinend weiterhin weigern, einen Rechtsanspruch auf
Vertragsverlängerung für Menschen mit Kindern sicherzustellen. Sie
sollten sich dabei nicht an Herrn Prof. Hippler halten, der eine
Verlängerung nur im Falle einer "unerwarteten" Schwangerschaft für nötig
hält - sondern an die vielen Wissenschaftlerinnen denken, die durch
Befristung und frauenfeindliche Strukturen aus der Wissenschaft gedrängt
werden. Ohne einen Rechtsanspruch auf Verlängerung wird diese oft nur
Männern zugestanden. Ein Rechtsanspruch dient dazu, auch Frauen* Rechte
zu sichern, wenn alte Herren auf Arbeitgeber*innenseite sie ihnen
verweigern wollen. Wenn nicht 80% der Professor*innen weiterhin Männer
bleiben sollen, muss endlich auch etwas auf Gesetzesebene getan werden."
Die Stellungnahme des freien zusammenschlusses der
student*innenschaften finden Sie hier:
http://www.fzs.de/show/345815.html
Kontakt:
Ben Seel - ben.seel at fzs.de - 015120942563
Marie Dücker - marie.duecker at fzs.de - 015772532231