PM: *Gesellschaft macht Geschlecht* - Aktionswoche an Universitäten und Hochschulen

fzs e.V. presse at fzs.de
Mo Nov 9 18:36:32 CET 2015


Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit senden wir Ihnen unsere Pressemitteilung zu der Aktionswoche 
*Gesellschaft macht Geschlecht*:



*Gesellschaft macht Geschlecht* - Aktionswoche an Universitäten und 
Hochschulen

Heute beginnen bundesweit die Aktionstage * Gesellschaft - Macht - 
Geschlecht *, zu denen der freie zusammenschluss von 
studentInnenschaften (fzs) in diesem Jahr zum zehnten Mal aufruft. An 
über zwanzig Hochschulen organisieren studentische Gruppen vom 9. bis 
15. November einen bunten Mix an Aktionen, Workshops und Vorträgen, um 
gegen patriarchale Strukturen anzukämpfen. Im Vordergrund stehen dieses 
Jahr die Themen Körper und Beziehung. Körpernormen und Beziehungsformen 
betreffen in ihrer Alltäglichkeit alle. Die denkbaren Aktionsformen sind 
daher auch sehr vielseitig.
Die Politisierung und Sichtbarmachung beider Themen ist unablässig für 
eine gemeinsame politische Praxis.

Sandro Philippi, Vorstandsmitglied des fzs, erklärt: "Der Titel 
*Gesellschaft macht Geschlecht* soll weiterhin auf männliche und 
weibliche Sozialisierung aufmerksam machen. Menschen werden ob ihres 
biologischen Geschlechts und oftmals gegen ihre Bedürfnisse und Wünsche 
klassifiziert und normiert. Wir kritisieren das fortbestehen 
heteronormativer Rollenverteilung und den vermeintlich natürlichen 
Ist-Zustand dieser in der Gesellschaft. So zeigt sich diese exemplarisch 
in der Geschlechtsverteilung in Studiengängen. Während der Reproduktion 
dienende Fächer  immer noch in der Mehrheit von Frauen* getragen sind, 
sind die sozialpolitisch und mom,ökonomisch vorteilhaften Studienfächer 
vielfach männlich dominiert. Dabei werden hier Frauen* wie Männer* 
gleichermaßen zugerichtet."

Weiterhin führt Mandy Gratz, ebenfalls Vorstandsmitglied aus: 
"Diskriminerung, Stigmatisierung und Ausgrenzung aufgrund von 
Geschlecht, Körper und sexueller Orientierung sind noch immer trauriger 
Alltag in dieser Gesellschaft. Davon sind auch Hochschulen und 
Universitäten nicht befreit. Die so zustande kommenden Ungerechtigkeiten 
und Ausgrenzungen werden zum Beispiel an den Beschäftigungsverhältnissen 
im wissenschaftlichen Betrieb sichtbar. Diese Zustände müssen als das 
gekennzeichnet werden, was sie sind: struktureller Sexismus."

Lydia Kray, Koordinatorin der *Gesellschaft macht Geschlecht* 
Aktionswoche fügt hinzu "Beispielsweise ist nur jede fünfte Professur 
von einer Frau* besetzt, obwohl dies in keinem Verhältnis zu den 
weiblichen Studierenden oder deren Kompetenzen und Wünschen steht. Dabei 
ist noch gar nicht erwähnt, wie es um die Möglichkeiten von 
transsexuellen, Menschen mit Behinderung und anderen von der gesetzten 
Norm abweichenden Menschen bestellt ist. Die leistungsideologischen 
Anforderungen im universitären Kontext sollen mit der solidarischen und 
konkreten Miteinbeziehung solcher Perspektiven grundlegend infrage 
gestellt werden."

"Wie Gesellschaft und staatliche Institutionen den autonomen Umgang von 
Menschen mit ihren Körpern in eine Fremdbestimmung umwandeln, wird 
selten thematisiert. Deswegen finden wir es umso wichtiger, auch diesen 
Aspekt zu politisieren. Alltägliche Zugriffe sind bestrebt, Körper zu 
normalisieren: Fatshaming, Harrassment und Abwertung aufgrund von 
Aussehen bestimmen den Alltag auch an Universitäten.
Die Aktionstage sollen auf diese Zusammenhänge aufmerksam machen, 
politisieren und den Anstoß für umfassende gesellschaftliche 
Veränderungen liefern." schließt Marie Dücker, ebenfalls ein Mitglied 
des fzs-Vorstandes.

Auf der Webseite der Aktionstage findet sich der diesjährige Aufruf und 
die genauen Programme der beteiligten Hochschulen: www.kein-sexismus.de



Kontakt:
Sandro Philippi - sandro.philippi at fzs.de - 0178-2324494
Mandy Gratz - mandy.gratz at fzs.de - 0151-16807671
Lydia Kray - kein-sexismus at fzs.de
Marie Dücker - marie.duecker at fzs.de - 0157-72532231