[fzs-PM] Deutlich spürbar: Bundesregierung verkennt BAföG-Realität - Breites Bündnis zur besseren Ausgestaltung des BAföG gegründet
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Do Jan 30 10:13:59 CET 2014
/Gemeinsame Presseerklärung von Campusgrün, DGB Jugend, freier
zusammenschlusses von studentInnenschaften, GEW BASS,
Juso-Hochschulgruppen, Die Linke.SDS, ver.di BAG Studierende,
Bundeskollektiv der Stipendiat*innen der Hans-Böckler-Stiftung, Bildung
braucht... Bündnis/
*Deutlich spürbar: Bundesregierung verkennt BAföG-Realität**
*
/Breites Bündnis zur besseren Ausgestaltung des BAföG gegründet.//
/
29.01.2014. Das BAföG-Bündnis kritisiert anlässlich des gestern
veröffentlichten BAföG-Berichts die Untätigkeit und Verschleierung der
Bundesregierung hinsichtlich der dringend notwendigen
BAföG-Novellierung. Der 20. BAföG-Bericht zeigt: die Bundesregierung hat
keine Vorschläge für eine Reform, ignoriert einen alarmierenden Trend
und rechnet sich ihre eigenen Zahlen schön. Eine BAföG-Reform ist längst
überfällig. Ein erster notwendiger Schritt ist die schnellstmögliche
Erhöhung der Bedarfsätze und Freibeträge um jeweils mindestens zehn Prozent.
*Katharina Mahrt*, Vorstandsmitglied im freien zusammenschluss von
studentInnenschaften, kritisiert:
"Von 2010 bis 2012 sind sowohl die Preise als auch die Löhne stärker
gestiegen als die BAföG-Förderung. Dabei sind Studierende mit
Hauptausgaben für Miete und Lebensmittel von Preissteigerungen
überdurchschnittlich stark betroffen. Der Anteil für Wohnen am BAföG
liegt mit 224 Euro ganze 74 Euro unter den wirklichen durchschnittlichen
Mietkosten der Studierenden. Wir brauchen deshalb dringend eine Erhöhung
der Fördersätze um und fordern eine grundlegende Reform des BAföG: Eine
Verbesserung des Bachelor-Master-Übergangs und eine Förderung des
Teilzeit-Studiums sind das Minimum der strukturellen Anpassung an die
Lebensrealität von Studierenden. "
Die durchschnittliche Fördersumme und der Anteil der geförderten
Studierenden sind in den letzten Jahren gesunken. Nur im Mittel sind die
Werte über den Zeitraum des Berichts gestiegen. Tatsächlich sind sie
2012 bereits wieder gesunken. Dieser alarmierende Trend dürfte sich bis
heute fortsetzen und wird von der Bundesregierung im Bericht komplett
ignoriert.
Tatsächlich wurden 2012 nicht 28, sondern nur 18,7 Prozent der
Studierenden gefördert. Dies ergibt sich aus dem Verhältnis aller
Studierenden zu allen Geförderten. Die Bundesregierung rechnet jene
Studierenden nicht mit, die laut Gesetz dem Grunde nach nicht
förderberechtigt sind. Dies sind Studierenden, die zum Beispiel die
Altersgrenze überschritten haben oder sich nicht mehr in der
Regelstudienzeit befinden.
DGB Bundesjugendsekretär *Florian Haggenmiller* erklärt:
"Gerade mal 18,7 Prozent aller Studierenden bekommen BAföG. Das ist
absurd. Eine Ausbildungsförderung, von der nicht einmal jede*r Fünfte
profitiert,kann nicht als Breitenförderungsinstrument bezeichnet werden.
Das BAföG muss die individuelle Lebens- und Ausbildungssituation der
Studierenden berücksichtigen. Dafür muss die Altersgrenze gekippt und
endlich das Teilzeitstudium förderfähig werden. Der
Empfänger*innenkreis des BAföG muss sich deutlich erhöhen, um
tatsächlich etwas in Richtung Bildungsgerechtigkeit zu bewegen."
*Ben Seel*, Mitglied des Bundesvorstands von Campusgrün, ergänzt:
"Auch der Beirat für Ausbildungsförderung, der die Bundesregierung beim
BAföG berät, fordert eine substanzielle Erhöhung von Freibeträgen und
Fördersätzen und empfiehlt die Erhöhungen gesetzlich zu verankern. Wir
unterstützen diese Forderung, damit nie wieder eine Regierung eine
BAföG-Anpassung redaktionell vergessen kann. Auch der Beirat weist auf
die Planlosigkeit der Regierung hin. Mangels inhaltlicher Vorschläge
hatte dieser bisher keine Gelegenheit zur Äußerung gehabt."
Das BAföG-Bündnis besteht aus den Akteur*innen Campusgrün, DGB Jugend,
freier zusammenschlusses von studentInnenschaften e.V., GEW BASS,
Juso-Hochschulgruppen, Die Linke.SDS, ver.di BAG Studierende und dem
Buko der HBS. Grundlage ist die gemeinsame Überzeugung, dass der Zugang
zu Bildung nicht vom Geldbeutel abhängen darf und dass das BAföG das
wichtigste Mittel zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit ist.
--
Katharina Mahrt
Email: katharina.mahrt at fzs.de
Mobil: +49(0)157 72532231
Jan Cloppenburg
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Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. ist der
überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 80
Mitgliedern vertritt der fzs etwa eine Million Studierende. Der fzs ist
Mitglied im europäischen Studierendendachverband European Students' Union
(ESU) und in der International Union of Students (IUS).
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