[fzs-PM] Solidarität mit Musikhochschulen: Gegen Kürzungen und Studiengebühren
Presse fzs
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Mi Okt 16 10:36:48 CEST 2013
/Pressemitteilung des überparteilichen studentischen Dachverbandes fzs
(freier zusammenschluss von studentInnenschaften)/
*Solidarität mit Musikhochschulen: Gegen Kürzung**en und Studiengebühren*
Berlin (fzs) Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
e.V. lehnt die geplanten Kürzungen an den Musikhochschulen in
Baden-Württemberg in Höhe von circa vier Millionen Euro und die mögliche
Wiedereinführung von Studiengebühren entschieden ab.
Hierzu erklärt Erik Marquardt, Vorstandsmitglied im fzs:
"Die Qualität der musischen Bildung in Baden-Württemberg darf nicht den
Haushaltsplanungen zum Opfer fallen. Der Bedarf an Kultur- und
Bildungseinrichtungen lässt sich nicht in ständig wechselnde Budgets
pressen, sondern muss langfristig sichergestellt werden. Die
Landesregierung gibt das Primat der Politik auf, wenn sie den
Rechnungshof die Haushaltspläne schreiben lässt.
Es ist ebenfalls unverständlich, warum die Studierenden als Betroffene
nicht kontaktiert wurden. Sie müssen in alle Planungen und
Entscheidungen mit einbezogen werden und alle Unterlagen dafür erhalten."
Die Grüne Wissenschaftsministerin Therasia Bauer hat auf einen Vorschlag
des Rechnungshofes hin ein Konzept zur "Weiterentwicklung" - ergo
Schrumpfung - der fünf Musikhochschule des Landes entwickelt. Demnach
soll deren Budget um vier Millionen Euro und die Anzahl der Studierenden
um 500 bzw. zwanzig Prozent reduziert werden. Ebenfalls sollen
Studierende aus Nicht-EU-Staaten zukünftig Studiengebühren zahlen.
Katharina Mahrt, ebenfalls Mitglied des Vorstands kritisiert die Idee,
die Musikhochschulen mittels Studiengebühren zu finanzieren:
"Es ist erschreckend, dass am Menschenrecht auf Bildung immer wieder
gerüttelt wird, sobald irgendwo Geld fehlt. Und Menschenrechte dürfen
auch nicht nach Staatsangehörigkeit verteilt werden. Auch der Weg nach
Baden-Württemberg sollte internationalen Studierenden ohne
Bezahlschranken offen stehen. Wir sollten unsere Hochschulen bereichern,
statt immer neue Hemmnisse aufzubauen."
*Solidaritätserklärung für Musikhochschulen**
*
Kürzungen an Kultur- und Bildungseinrichtungen sind nicht der richtige
Weg, um den Haushalt zu sanieren und die in der Landesverfassung
verankerte Schuldenbremse einzuhalten.
Dem Vorschlag des Rechnungshofes - die Ausgaben für die Musikhochschulen
auf 40,5 Millionen Euro zu begrenzen, weiterhin die Zahl der
Studienplätze auf 2000 zu reduzieren und gleichzeitig Studiengebühren
für nicht-europäische Studierende zu erheben - mehr oder minder blind zu
folgen, zeugt von politischer und kultureller Ignoranz.
Es ist auch nicht ersichtlich, warum gerade an den kleinsten Hochschulen
des Landes zuerst gespart werden soll. Gerade mit den anstehenden
Solidarpaktverhandlungen im nächsten Jahr soll jetzt an den
Musikhochschulen ein Exempel für weitere Kürzungen im Bildungssystem
statuiert werden. Diese aus rein politischem Kalkül formulierten
Kürzungen lehnen wir kategorisch ab: Das Land zieht sich damit aus
seiner bildungspolitischen Verantwortung.
Mit den Streichungen in Höhe von ca. 4 Mio. € und der Aberkennung des
Hochschulstatus stehen einzelne Standorte vor dem Ruin. An allen
Musikhochschulen muss die Qualität der Lehre in allen Fachbereichen an
allen Standorten erhalten bleiben. Wir fordern, keine finanziellen
Kürzungen vorzunehmen und den Studierendenvertretungen alle Unterlagen
zugänglich zu machen, damit diese ein Gegenkonzept zum Kahlschlag in
Kultur und Bildung erarbeiten können. Im Übrigen sind keine
Entscheidungen ohne studentische Zustimmung zu fällen! Für die Qualität
der Lehre ist ein großes und vielfältiges Lehrangebot an allen
Standorten zu gewährleisten. Die Bedeutung der klassischen
Musikausbildung in Mannheim scheint beispielsweise von Ministerin Bauer
verkannt zu werden. Der Begriff der "Mannheimer Schule" ist
international bekannt.
Wir positionieren uns auch gegen eventuelle zukünftige Forderungen nach
Studien- und Bildungsgebühren an den Musikhochschulen des Landes Baden-
Württemberg. Bildung ist ein Menschenrecht und muss allen frei
zugänglich sein. Studiengebühren wirken sozial selektiv und schränken
Studierende in der freien Ausübung ihrer individuellen Interessen ein.
Bildung und Wissenschaft sind keine Waren, die gekauft werden können.
*Wir fordern: Keine Entscheidungen ohne studentische Zustimmung!*
*Wir fordern: Keine Bildungsgebühren an den Musikhochschulen!*
*Wir fordern: Keine finanziellen und qualitativen Kürzungen an den
Musikhochschulen!!"*
--
Katharina Mahrt
Email: katharina.mahrt at fzs.de
Mobil: +49(0)157 72532231
Erik Marquardt
Email: erik.marquardt at fzs.de
Mobil: +49(0)178 2324494
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- Vorstand -
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Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. ist der
überparteiliche Dachverband von Studierendenschaften in der BRD. Mit rund 80
Mitgliedern vertritt der fzs etwa eine Million Studierende. Der fzs ist
Mitglied im europäischen Studierendendachverband European Students' Union
(ESU) und in der International Union of Students (IUS).
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