[fzs-pressemitteilung] Statistisches Bundesamt veröffentlicht BAföG-Statistik: weniger als ein Viertel der Studierenden wird gefördert
Erik Marquardt
erik.marquardt at fzs.de
Fr Jul 20 15:57:33 CEST 2012
/Pressemitteilung des studentischen Dachverbands fzs - freier
zusammenschluss von studentInnenschaften/
*Statistisches Bundesamt veröffentlicht BAföG-Statistik: weniger als ein
Viertel der Studierenden wird gefördert*
Berlin (fzs) -- Heute veröffentlichte das Statistische Bundesamt die
BAföG-Statistik 2011. Demnach stieg die Zahl der geförderten
Studierenden leicht auf durchschnittlich 418000. Das sind ungefähr 19%
der in diesem Zeitraum 2,2 Millionen Studierenden. Der Nationale
Normenkontrollrat bilanzierte nach dem Gespräch mit
Studierendenverbänden in der vergangenen Woche, dass es "erheblichen
Handlungsbedarf" gebe und forderte in einer Zwischenbilanz eine
Gesetzesnovelle noch in dieser Legislatur.
Erik Marquardt, fzs-Vorstandsmitglied erläutert:
"Nur ungefähr ein Fünftel der Studierenden erhalten eine Förderung durch
das BAföG. Durch die Kürzungen an dem Titel im kommenden Jahr ist
abzusehen, dass diese Förderung eher zurückgehen wird. Auch der
Nationale Normenkontrollrat sieht Defizite und fordert eine schnelle
Gesetznovellierung. Ministerin Schavan versucht den dringenden
Handlungsbedarf mit Prestigeprojekten wie dem Deutschlandstipendium zu
vertuschen. Das Deutschlandstipendium wurde im vergangenen Jahr an nur
0,23% der Studierenden vergeben. Davon empfingen weniger als ein Viertel
BAföG. Statt der Fixierung auf Prämienpolitik für Bessergestellte,
sollte man sich Gedanken über eine umfassende Öffnung der Hochschulen
durch neue Studienfinanzierungskonzepte machen."
Torsten Rekewitz, ebenfalls fzs-Vorstandsmitglied erläutert abschließend
die BAföG-Forderungen des fzs:
"Wir fordern die umfassende Reform des BAföG hin zu einem alters-,
eltern- und herkunftsunabhängigen, bedarfsdeckenden Vollzuschuss. Nur so
kann die soziale Selektion an Hochschulen vermindert werden. Das war
schließlich das erklärte Ziel, als 1971 das BAföG eingeführt wurde.
Zudem ist der Wegfall der Altersgrenze ein sinnvolles Mittel um die
Durchlässigkeit zwischen den Bildungseinrichtungen zu erreichen. Darüber
hinaus ist der BAföG-Antrag viel zu bürokratisch. Studierende benötigen
für das Ausfüllen des Erstantrags durchschnittlich 335 Minuten. Der
Wegfall des Leistungsnachweises nach dem 4. Semester und andere Ideen
des Nationalen Normenkontrollrates für eine Gesetzesnovellierung sollten
schnellstmöglich umgesetzt werden."
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