[fzs-pressemitteilung] Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Bildungsraum Europa? Nur zum Teil! - fzs zur gestern verabschiedeten Kompromisslösung von Kulturminister*innen, Sozial- und Wirtschaftspartner*innen bezüglich des Deutschen Qualitätsrahmens (DQR).
Salome Adam
salome.adam at fzs.de
Mi Feb 1 12:17:39 CET 2012
*Pressemitteilung des fzs vom 01. Februar 2012*
*Wichtiger Schritt auf dem Weg zum Bildungsraum Europa? Nur zum Teil!*
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) zur gestern
verabschiedeten Kompromisslösung von Kulturminister*innen, Sozial- und
Wirtschaftspartner*innen bezüglich des Deutschen Qualitätsrahmens (DQR).
Berlin: Der Streit um ein vergleichbares Stufenmodell zur Einordnung von
allgemeiner Hochschulreife und beruflicher Ausbildung hat gestern
vorerst seinen Abschluss gefunden.
Vertreter*innen von Bund, Länder, Gewerkschaften und Spitzenverbände der
Wirtschaft haben sich auf das so genannte französische Modell geeinigt.
Bei dem Konflikt ging es um den "Deutschen Qualifikationsrahmen" (DQR),
der bis Ende des vergangen Jahres entwickelt werden sollte.
Kultusminister*innen wollten die allgemeine Hochschulreife auf die Stufe
5 setzen. Dadurch hätten Sie das Abitur auf eine höhere Stufe als die
Berufsausbildungen eingeordnet. Das jedoch hätte dem Grundsatz
widersprochen berufliche Ausbildung mit dem Abitur gleich zu setzen, was
Vertreter*innen aller Bundesparteien, Gewerkschaften und Sozialpartner
ursprünglich wollten.
"Wir begrüßen den Entschluss den Handwerks-Meister und Techniker dem
Bachelor gleichzusetzen. So wird an dieser Stelle immerhin die
Durchlässigkeit zwischen beruflicher und hochschulischer Bildung
gewahrt." so Christin Eisenbrandt, fzs Vorstandsmitglied.
"Jedoch bedauern wir es, dass die allgemeinen Schulabschlüsse nicht auf
dem DQR eingeordnet werden. Es ist vollkommen unverständlich, dass sich
die Kultusminister*innen nicht dazu durchringen konnten, das Abitur auf
Stufe 4 einzuordnen, wie es im europäischen Raum gehandhabt wird."
ergänzt Salome Adam, ebenfalls fzs. "Aus diesem Grund, kann der gestrige
Tag nur als Teilerfolg auf dem Weg zu einem gemeinsamen
Hochschulraumgewertet werden."
"Im Vergleich zum Abitur sind die drei- bzw. dreieinhalbjährigen Berufe
aufgrund der hohen Komplexität beruflicher Handlungsfähigkeit mindestens
gleichwertig einzuordnen. Der europäische Vergleich zeige ferner, dass
die Hochschulreife in Europa überwiegend dem Niveau 4 zugeordnet werde
-- ebenso wie die berufliche Ausbildung. Eine Zuordnung zu Niveau 5
würde im europäischen Ausland für massive Irritationen sorgen", so
Eisenbrandt abschließend.
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