[fzs-pressemitteilung] Studentischer Dachverband fordert aktuelle Stunde zu Wohnungssituation der Studierenden
Salome Adam
salome.adam at fzs.de
Di Nov 15 13:06:59 CET 2011
Studienplatz, ja. Wohnung, nein.
Studentischer Dachverband fordert aktuelle Stunde zu Wohnungssituation der
Studierenden
fzs (Berlin). Traurige Blicke vor Aushängetafeln in Hochschulen.
Aussagenwie „Ich achte schon gar nicht mehr auf den Preis“. Studierende
deren Wohnung immer noch der große Rucksack mit Isomatte und Regenschirm
ist. Das sind die derzeitigen Auswüchse der Wohnsituation an
Hochschulstandorten.
„Die Wohnsituation hat sich in vielen Städten nicht entspannt. Noch immer
schlafen Studierende für viel Geld in Notunterkünften mit bis zu 30
anderen Menschen. Manche sind auf Onlinebörsen wie CouchSurfing
angewiesen. Das ist eine untragbare Situation. Jede*r muss das Recht auf
eine angemessene Wohnung haben. Das Wohnungsnotproblem war genau wie das
Zulassungschaos vorprogrammiert. Wenn Hochschulen immer mehr Studierende
aufnehmen, zeitgleich den Studierendenwerken aber die finanziellen Mittel
gekürzt werden, können keine neuen Wohnungen gebaut werden. Daher müssen
die Bundesländer dringend in die Pflicht genommen werden, die
Studierendenwerke wieder stärker zu unterstützen“, so Salome Adam,
Vorstandsmitglied im fzs.
In verschiedenen Städten werden Kampagnen geplant, um auf diese Probleme
aufmerksam zu machen. In Aachen wird schon darüber nachgedacht, Container
aufzubauen, um Studierende unterzubringen. Diese Situation wird sich noch
verschärfen, wenn in verschiedenen Bundesländern die doppelten
Abiturjahrgänge den Ansturm erhöhen. Die Verknappung von Wohnraum ist
jedoch nicht nur für Studierende ein Problem. Der Mangel an Wohnraum und
die verbundenen Preissteigerungen sind für die gesamte Gesellschaft ein
Problem. In Zeiten unsicherer Finanzmärkte wird Wohnraum zur sicheren
Anlage für renditeverwöhnte Investor*innen.
„Gerade auch der soziale Aspekt darf nicht vergessen werden. Teilweise
müssen Studierende 70 Prozent des BAföG-Höchstsatzes für ein normales
Zimmer bezahlen. Geld zum Leben bleibt dann kaum noch. Studierende
verarmen durch die Zimmermiete. Es kann nicht sein, das Studierende die
Wahl zwischen Essen oder Wohnung haben. Daher fordern wir die gesicherte
Bereitstellung von bezahlbaren Wohnungen für alle“, ergänzt Torsten
Rekewitz, ebenfalls Mitglied im fzs-Vorstand
Auch um auf diese Problem aufmerksam zu machen, werden in dieser
internationalen Bildungsprotestwoche Studierende auf die Straße gehen. Der
fzs fordert eine aktuelle Stunde im Bundestag zu diesem Thema, um mit
verschiedenen Akteur*innen eine Lösung für die untragbare Situation
entwickeln zu können.
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