[fzs-pressemitteilung] Wohin mit dem Geld? - studentischer Dachverband fordert Ausfinanzierung der Bildung
Salome Adam
salome.adam at fzs.de
Mo Nov 14 11:00:46 CET 2011
Wohin mit dem Geld? - studentischer Dachverband fordert Ausfinanzierung
der Bildung
Fzs (Berlin). Bildungsproteste, Occupy Education, Bildungsstreik – in den
nächsten Wochen werden bundesweit vielfältige Aktionen stattfinden.
Weltweit beteiligen sich sogar über 200 Städte an den Bildungsproteste.
Gründe dafür gibt es viele. Einer davon ist die Mangelfinanzierung des
Bildungswesens. Gegenmaßnahmen sind nicht absehbar. Ab 2013 werden durch
die geplanten Steuerentlastungen der Regierung die Steuereinnahmen
stattdessen um 6 Milliarden Euro sinken.
"Wir finden, dass diese Steuersenkungen falsch sind, weil sie wieder nur
den höheren Einkommensgruppen zugutekommen. Das Geld, das Gutverdienende
sparen fehlt zur Ausfinanzierung der Bildungseinrichtungen.", sagt
Christin Eisenbrandt, Mitglied im Vorstand des fzs. "Die Regierung sollte
nicht darüber nachdenken, wie sie in der derzeitigen sozialen Schieflage
plakative Wahlkampfversprechen erfüllen kann. Stattdessen sollte durch
eine gerechte Umverteilung Bildung als Basis gesellschaftlichen
Fortschritts gestärkt werden. Daher fordern wir eine Anhebung des Spitzen-
und des Erbschaftssteuersatzes, als 2 Maßnahmen für eine gerechtere
Steuerpolitik." Eisenbrandt weiter.
Auch die Länder müssen wieder stärker in die Pflicht genommen werden.
Verteilungskämpfe zwischen Bund und Ländern führen zu einer Sparpolitik,
die insbesondere im Bildungssystem zu spüren ist.
"Es kann nicht sein, dass die sächsische Regierung beispielsweise 60% der
Gelder aus den Hochschulpakten ihren Hochschulen vorenthält und
gleichzeitig massive Stellenkürzungen vornimmt. Mit den Geldern aus den
Hochschulpakten sollten neue Stellen zur Sicherung der Lehre geschaffen
werden. Das ist absurd und unverschämt." erklärt Salome Adam, ebenfalls
Mitglied im fzs-Vorstand. "Gute Bildung braucht eben Platz um sich zu
entfalten und Personal, die die Qualität einer guten Lehre sicherstellt.
Jura-Vorlesungen die via Liveübertragung in mehrere Hörsäle übertragen
werden müssen, fehlende Bücher und Arbeitsplätze in den Bibliotheken,
überfüllte Seminare und begrenzte Praktika stehen einer guten Lehre
entgegen. Daher muss das Land die nötigen Gelder bereitstellen, um die
Situation an den Hochschulen endlich zu verbessern."
Um auf die Kürzungspläne der Regierung aufmerksam zu machen, wird heute in
Leipzig unter dem Motto "Kürzer geht nicht!" demonstriert. Diese
Demonstration steht im Kontext der internationalen Bildungsprotestwoche.
http://kuerzung.blogsport.de/infos/
http://ism-global.net
http://bildungsproteste.de