[fzs-pressemitteilung] Reaktion auf Ereignisse in Japan: Sowohl Betroffenheit als auch Forderungen
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
So Mär 13 13:57:03 CET 2011
Reaktion auf Ereignisse in Japan: Sowohl Betroffenheit als auch
Forderungen
Studentischer Dachverband fordert sofortigen und endgültigen Ausstieg
aus der Atomenergie
Mainz (fzs). Die soeben beendete Mitgliederversammlung des freien
zusammenschlusses von studentInnenschaften hat als Reaktion auf die
Vorkommnisse in Japan soeben zwei Initiativanträge verabschiedet. Der
fzs fordert in diesem Zuge den Ausbau der Risiko-Folgenabschätzung und
den Ausstieg aus dem Atomkompromiss.
Hierzu erklärt Moska Timar, Mitglied des fzs-Vorstands: "Die
schrecklichen Ereignisse in Japan sind auch an uns nicht spurlos
vorbei gegangen. Die Mitgliederversammlung hat an erster Stelle allen
Opfern und Betroffenen ihr Mitgefühl mittels einer Schweigeminute
bekundet. Unter diesem Eindruck sind soeben zwei Initiativanträge
verabschiedet worden."
Die aktuellen Geschehnisse in Japan zeigen, welche Risiken mit dem
Betrieb von Atomkraftwerken verbunden sind. Die schwarz-gelbe
Bundesregierung hat genau diese Risiken vor einem knappen Jahr
verleugnet und statt dessen behauptet, die Gewinnung von Atomstrom sei
mit einem marginalen Risiko verbunden. Anstatt die Interessen von
Millionen zu wahren zeigten Merkel und Co. lediglich Aufmerksamkeit
gegenüber der Atomlobby. "Siedewasserreaktoren wie der in Japan
explodierte, werden auch in der BRD betrieben, beispielsweise in
Krümmel, Brunsbüttel oder Philippsburg. Der Unfall in Japan zeigt
klar, dass dieser Reaktortyp nicht sicher ist und daher sofort
stillgelegt werden muss. Hier zeigt sich auch ganz grundsätzlich, dass
sich bei einer angeblich sicheren Technik unvorhersehbare
Zwischenfälle ereignen, trotz aller Sicherheitseinrichtungen, die
Katastrophen verhindern sollen. In der Konsequenz müssen alle
Reaktoren abgeschaltet werden!", so Florian Keller, ebenfalls Mitglied
des fzs-Vorstands.
Der fzs stellt fest, dass in diesen Tagen auf ein globales Dilemma der
technischen Entwicklung mit bloßen Standardargumenten reagiert wird,
mit denen Ängste und Befürchtungen beschwichtigt werden sollen. Der
fzs hält Sorglosigkeit aber für die falsche Antwort. "Stattdessen ist
verantwortliches Handeln der Politik nötig. Das kann nicht mit einer
Energiepolitik geschehen,
die organisierte Verantwortungslosigkeit darstellt, unbeherrschbare
wie unvorhersagbare Risiken mit sich bringt. Wir brauchen Risiko-
Folgenabschätzung statt Risikotechnologie," stellt Moska Timar fest.