[fzs-pressemitteilung] fzs verurteilt Überlegungen des Präsidiums der Uni Potsdam zur Einführung von Studiengebühren
Florian Pranghe
florian.pranghe at fzs.de
Fr Jun 10 09:55:43 CEST 2011
fzs verurteilt Überlegungen des Präsidiums der Uni Potsdam zur
Einführung von Studiengebühren
Berlin (fzs). Der studentische Dachverband verurteilt die Überlegungen
des kommissarischen Präsidenten der Universität Potsdam Thomas Grünewald
zur Einführung von Studiengebühren in Brandenburg. Er schlägt in einem
Interview mit den Potsdamer Neuesten Nachrichten vor, ein sogenanntes
„intelligentes Modell“, ähnlich dem rheinland-pfälzischen
Studienkontenmodell, einzuführen. Der fzs meint: Studiengebühren waren
und sind sozial selektiv, egal welches Modell der Erhebung angewandt wird.
„Es ist verständlich, dass die Hochschulen in Brandenburg Existenzängste
haben, wenn das zuständige Ministerium ankündigt, den Etat für
Hochschulen zu kürzen. Doch die Lösung kann nicht sein, diese
Landesmittel durch Studiengebühren zu ersetzen!“, so Florian Pranghe,
Mitglied im Vorstand des freien zusammenschluss von studentInnenschaften.
„Die Präsidien der Hochschulen sollten sich lieber mit den Studierenden
zusammensetzen und gemeinsam Protestaktionen gegen die Sparpolitik des
Landes Brandenburg planen. Ähnliches ist in Hamburg passiert, wo diesen
Dienstag ein Demonstration mit über 15.000 Teilnehmer*innen
stattgefunden hat. Hier haben Hochschulpräsidien zusammen mit Lehrenden,
Mitarbeitenden und Studierenden gegen die vom hamburgischen Senat
verabschiedeten Etatkürzungen demonstriert!“, ergänzt Moska Timar,
ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstands.
Neben der abschreckenden Wirkung von Studiengebühren, die dazu führt,
dass viele Abiturient*innen kein Studium aufnehmen, obwohl sie
eigentlich das Interesse daran hätten, zeigt eine aktuelle Studie der
Universität Hohenheim, dass Studierende, die Studiengebühren zahlen
müssen, immer unzufriedener sind. „Nachdem in der Politik jetzt auch
angekommen ist, dass Studiengebühren in der Gesellschaft nicht
akzeptiert sind – die Abschaffung in mehreren Bundesländern ist der
beste Beweis – ist es um so unverständlicher, dass es weiterhin
Hochschulleitungen gibt, die Studiengebühren einführen möchten“, so
Florian Pranghe abschließend.