[fzs-pressemitteilung] Bundesuniversitäten: Problem erkannt, Lösung verkannt
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mo Feb 14 06:58:57 CET 2011
Bundesuniversitäten: Problem erkannt, Lösung verkannt
Studentischer Dachverband kritisiert Denkansatz von
Bundesbildungsministerin Schavan
Berlin (fzs). Am vergangenen Wochenende hat die
Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan in der Berliner
Morgenpost Überlegungen angestellt, nach Auslaufen der
Exzellenzinitiative einzelne Hochschulen in den Zuständigkeitsbereich
des Bundes zu übertragen. Der fzs kritisiert die damit einhergehende
Logik, nach der sich die Verantwortung des Bundes auf so genannte
exzellente Hochschulen beschränkt und fordert stattdessen die Reform
der Förderalismusreform.
Hierzu erklärt Moska Timar, Mitglied im fzs-Vorstand: "Die
Bundesbildungsministerin scheint verstanden zu haben, dass das
Hochschulsystem in der BRD von den Ländern allein nicht zu finanzieren
ist. Die entscheidende Frage aber bleibt, ob man sich nur der
Finanzierung einzelner Leuchttürmen annehmen will, oder sich um alle
Hochschulen und somit um alle Studierenden kümmern möchte."
Nach Ansicht des fzs benötigt der Bund wieder mehr Kompetenzen und
Verantwortung in der Hochschulfinanzierung. Dabei muss es aber um eine
bedarfsorientierte Grundfinanzierung aller staatlichen Hochschulen
gehen. Es sollte hierbei auch ein Investitionsprogramm in die Lehre
implementiert werden, das mindestens die bereits vor einiger Zeit vom
Wissenschaftsrat für Universitäten geforderten 1,1 Milliarden Euro,
zuzüglich gleichwertiger Zahlungen an die Fachhochschulen, beinhaltet.
"Dies alles kann nicht im Rahmen von eng eingegrenzten
Sonderprogrammen geschehen. Wir fordern Frau Schavan auf, das
Scheitern der Föderalismusreform im Bildungsbereich endlich
einzugestehen und die Bundesregierung dazu zu bewegen, diese gemeinsam
mit den Bundesländern zurück zu drehen. Bildung von der Kita bis zur
Hochschule muss gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern werden!", so
Florian Keller, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstandes.