[fzs-pressemitteilung] Bildung nur noch für hochbegabte und finanzstarke Menschen
Florian Kaiser
florian.kaiser at fzs.de
Sa Okt 17 14:33:16 CEST 2009
Bildung nur noch für hochbegabte und finanzstarke Menschen
Der studentische Dachverband bedauert, dass schwarz-gelb mehr Geld für
einzelne ausgeben will und die große Mehrheit leer aus geht.
fzs (Berlin). Die zukünftige Bundesregierung plant ein
Stipendiensystem für die leistungsstärksten StudentInnen. Der freie
zusammenschluss von studentInnenschaften bemängelt die Strategie von
Union und FDP.
„Die Vorhaben der Koalition stellen eine dramatische Fehlentwicklung
dar“, klärt Florian Kaiser vom Vorstand des fzs auf. „Anstatt Bildung
für alle zugänglich zu machen, werden einige Wenige gefördert“,
ergänzt Kaiser seine Besorgnis und erklärt weiter: „Bevor man die
Förderung von Hochbegabten weiter ausbaut, muss erst einmal die
Grundversorgung aller StudentInnen sicher gestellt werden.“
„Der Wettbewerb um Stipendienplätze wird den Konkurrenzdruck unter den
StudentInnen dramatisch erhöhen“, beklagt Anja Gadow, ebenfalls
Mitglied des Vorstandes vom studentischen Dachverband. „Ein
solidarisches Studium mit gemeinsamem Lernen wird hierdurch
verhindert. Auch werden Persönlichkeitsbildung und kritische Meinungen
durch solche Vorhaben systematisch unterbunden“, erläutert Gadow.
„Anstatt der geplanten Maßnahmen wäre es für alle StudentInnen
sinnvoller, das BaföG herkunftsunabhängig und bedarfsgerecht
auszubauen“, fordert Florian Kaiser. Der freie zusammenschluss von
studentInnenschaften fordert eine Anpassung der Studienfinanzierung,
die neben der Herkunftsunabhängigkeit auch bedarfsdeckend als
Vollzuschuss gewährt werden muss. Außerdem fordert der studentische
Dachverband, die Förderungsdauer an die Studienrealitäten anzupassen.
Hierfür müssen unter anderem die Altersregelungen und die
Gegebenheiten eines Teilzeitstudiums berücksichtigt werden. „Ein
gerechteres Bildungssystem ist möglich, wenn das Geld nicht für die
Förderung Weniger, sondern zum Wohle Aller eingesetzt wird“, so Kaiser
abschließend.