[fzs-pressemitteilung] StudentInnen als gleichberechtigte PartnerInnen

Thomas Warnau thomas.warnau at fzs.de
Di Nov 24 08:48:24 CET 2009


StudentInnen als gleichberechtigte PartnerInnen

Anforderungen an eine qualitative Studienreform

fzs (Berlin). In Leipzig tritt die Hochschulrektorenkonferenz zusammen, 
begleitet von großen Protesten der StudentInnen. Eine Forderung, die 
insbesondere die Hochschulen betrifft, ist eine Reform des 
Bologna-Prozesses. Damit die HochschulrektorInnen und PoliotikerInnen 
nicht an den Belangen der StudentInnen vorbeireden, hat der freie 
zusammenschlus von studentInnenschaften bereits vor Jahren klare 
Forderungen an die Ausgestaltung der Bologna-Reform gestellt.
„Der Bologna-Prozess muss als Anlass für eine qualitative Reform der 
Hochschulbildung genommen werden, um das bestehende diskriminierende und 
selektive Hochschulsystem zu wandeln“, fordert Juliane Knörr, Mitglied 
im Vorstand des freien zusamenschluss von studentInnenschaften (fzs), 
und erklärt weiter: „Die Verbesserung der Hochschulbildung und der klare 
Fokus auf die öffentliche Aufgabe der Entwicklung einer demokratischen 
Gesellschaft durch emanzipatorische und selbstbestimmte Bildung muss der 
zentrale Punkt aller Reformen sein.“

Weiter erklärt Thomas Warnau, ebenfalls Vorstandsmitglied im 
studentischen Dachverband: „In Deutschland ist das Konzept der Lernziele 
und der Paradigmenwechsel "shift from teaching to learning" noch nicht 
hinreichend verstanden worden. Modulbeschreibungen enthalten 
Inputangaben und verpflichtende Forderungen von Anwesenheit in konkreten 
Veranstaltungen anstatt kompetenzorientierte Lernziele. Die 
verantwortlichen Institutionen wie Hochschulen, KMK, Fachgesellschaften 
und Zusammenschlüsse sind aufgefordert, transparente und konsistente 
Lernziele in Zusammenarbeit mit den StudentInnen und betroffenen 
InteressenvetreterInnen zu formulieren.“

Die Bologna-Communiqués weisen StudentInnen zwar als gleichberechtigte 
PartnerInnen aus, dies ist aber in der Realität noch nicht der Fall. Der 
fzs wehrt sich gegen eine selektive und Alibi-Beteiligung von 
Studierenden an Entscheidungsprozessen und fordert einen Abbau der 
Hierarchien und eine Demokratisierung der Gremienstrukturen. „Im 
Interesse der internationalen und der innerdeutschen Mobilität der 
StudentInnen und AbsolventInnen müssen klare Kriterien für die 
Vergleichbarkeit und Anerkennungsfähigkeit der Studienleistungen und 
-abschlüsse festgelegt werden. Diese müssen für Hochschulen und 
Agenturen verbindlich sein, dürfen aber den Gestaltungsspielraum der 
Hochschulen nicht unzulässig einschränken“, erklärt Knörr abschließend.