[fzs-pressemitteilung] Hochschulleitungen müssen endlich Konsequenzen ziehen
Thomas Warnau
thomas.warnau at fzs.de
Do Nov 19 13:21:05 CET 2009
Hochschulleitungen müssen endlich Konsequenzen ziehen
Gemeinsame Presseerklärung von ABS und fzs zu den Anforderungen an die
Hochschulen
ABS/fzs (Berlin). In immer mehr Hochschulen in der BRD werden Hörsäle
besetzt, um auf die Missstände im Bildungssystem aufmerksam zu machen.
PolitikerInnen äußerten bereits Verständnis für die Forderungen der
StudentInnen, doch an den Hochschulen sucht man vergeblich nach einem
Einlenken der ProfessorInnen. Viele Verbesserungen bei den
Bachelor-Master-Studiengängen können aber gerade auf Hochschulebene
schnell umgesetzt werden.
„Anstatt den Dialog mit den protestierenden StudentInnen zu suchen,
lassen RektorInnen die Hörsäle durch Polizeigewalt räumen“, erklärt
Christina Schrandt, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen Studiengebühren
(ABS), und fährt fort: „Es ist nicht nachvollziehbar, dass auf der einen
Seite behauptet wird, es gäbe Verständnis für die StudentInnen und sie
auf der anderen Seite mit Gewalt an ihren Protesten gehindert und aus
den Hochschulen geworfen werden.“
Frau Wintermantel, Präsidentin der hrk, erklärte gestern in der NDR
Redezeit bisher seien die Probleme der StudentInnen bei ihr so noch
nicht angekommen. Dazu erklärt Thomas Warnau, Vorstandsmitglied im
freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs): „Uns war bisher
nicht bewusst, dass die Missstände an den Hochschulen von den
RektorInnen nicht einmal im eigenen Verband angesprochen werden. Wir
fordern alle StudentInnen auf, ihre Probleme mit den neuen Studiengängen
und anderen Missständen an den Hochschulen direkt per Email oder Brief
an Frau Wintermantel zu schicken, damit die hrk ihr Informationsdefizit
aufarbeiten kann.“
Die Abschaffung aller Studiengebühren ist eine zentrale Forderung der
Proteste. „Der Zugang zur Bildung darf nicht von finanziellen Mitteln
abhängen. Durch Studiengebühren wird die Ungleichheit und
Ungerechtigkeit unseres Wirtschaftssystems auf die Bildung übertragen
und die soziale Selektivität wird verstärkt. Es ist höchste Zeit, dass
die Landesregierungen Studiengebühren eine klare Absage erteilen“,
erklärt Christina Schrandt (ABS). Schrandt fordert weiter: „Dort, wo die
Landesgesetze es den Hochschulen überlassen Gebühren festzusetzen,
müssen die Hochschulleitungen diese schnellstmöglich abschaffen. Auf dem
Rücken der StudentInnen werden hier Schuldzuweisungen über die
Gebührenhöhe zwischen Land und Hochschule hin- und hergespielt.“
Weitere Proteste sind für den 24.11. in Leipzig gegen die
Hochschulrektorenkonferenz und am 10.12. in Bonn gegen die
Kultusministerkonferenz angekündigt. „Auch wenn Schavan gerade mehr
BAföG verspricht, wird dies erst glaubwürdig, wenn bis Ende des Jahres
ein Gesetzesentwurf vorliegt. Diese Proteste lassen sich nicht mit
Versprechen sondern nur durch konkretes Handeln von Politik und
Hochschulen beenden. Wir rufen alle Menschen auf, sich den Protesten und
Demonstrationen anzuschließen und für ein sozial gerechteres
Bildungssystem zu kämpfen“, so Warnau abschließend.
Kontakt:
Christina Schrandt (ABS) 01637590842
Thomas Warnau (fzs) 015772532230