[fzs-pressemitteilung] Bundesweite Großdemonstrationen und Besetzungen
Thomas Warnau
thomas.warnau at fzs.de
Mi Nov 18 11:17:06 CET 2009
Bundesweite Großdemonstrationen und Besetzungen
Studentische Proteste weiten sich aus
Berlin (fzs). Am 17. November 2009 fanden bundesweit Proteste von
SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildenden im Rahmen des
Bildungsstreiks statt. Mehr als hunderttausend Menschen nahmen an den
Demonstrationen in über 30 Städten in der BRD teil. Im Anschluss an die
Protestzüge wurden weitere Hörsäle besetzt, um Freiräume für die
Diskussion der Forderungen für ein besseres Bildungssystem zu öffnen.
„Die große Beteiligung an den Protesten zeigt, wie stark die
StudentInnen durch die Fehlentwicklungen der Bildungspolitik
beeinträchtigt werden“, so Juliane Knörr, Mitglied des Vorstands des
freien zusammenschluss von studentInnenschaften, und fährt fort: „Die
Forderungen nach einer Nachbesserung der Bologna-Reformen, dem Ausbau
der Studienfinanzierung und gebührenfreier Bildung wurden nicht zum
ersten Mal formuliert, sind aber bisher von Politik und Hochschulen
ignoriert worden.“
In den letzten Tagen wurde in verschiedenen Medien darüber berichtet,
dass Hochschulen und Politik Verständnis für die Proteste hätten. „Dem
von Hochschulleitungen und PolitikerInnen geheuchelten Verständnis für
die Anliegen der StudentInnen sind bisher keine Konsequenzen gefolgt“,
stellt Thomas Warnau, ebenfalls im Vorstand des studentischen
Dachverbands, fest. „Hier geht es nur darum, die StudentInnen ruhig zu
stellen und möglichst schnell wieder in die überfüllten Hörsäle zu
pferchen und von ihnen die Gebühren zu kassieren. Bisher wurden keine
ernsthaften Angebote zum Dialog abgegeben und schon gar keine
Konsequenzen aus den Verfehlungen der Bildungspolitik gezogen“, fährt
Warnau fort.
In den nächsten Wochen werden die Proteste im Rahmen des Bildungsstreiks
weitergehen. Am 24.11. findet in Leipzig eine Demonstration gegen die
Hochschulrektorenkonferenz statt und am 10.12. wird im Zuge der
Kultusministerkonferenz in Bonn protestiert. „Die Ökonomisierung der
Hochschulen hin zu profitorientierten Unternehmen mit verschulten,
wirtschaftsorientierten Studiengängen muss endlich ein Ende finden. Wir
brauchen eine klare Kehrtwende hin zu einer sozial gerechten
Bildungspolitik. Die Proteste werden weitergehen, bis diese Forderungen
auch umgesetzt werden“, so Knörr abschließend.