[fzs-pressemitteilung] Bildung ist Menschenrecht?!
Anja Gadow
anja.gadow at fzs.de
Fr Nov 13 10:17:30 CET 2009
Bildung ist Menschenrecht?!
freier zusammenschluss von studentInnenschaften ruft zur Unterstützung
des Bildungsstreiks 2009 auf
fzs (Berlin). Wie schon im vergangenen Sommersemester findet auch im
Wintersemester 2009 ein bundesweiter dezentraler Bildungsstreik statt.
In vor allem von StudentInnen und SchülerInnen geplanten Aktionen werden
in den nächsten Wochen die Missstände im Bildungssystem weiter
aufgezeigt. In vielen Städten startet der Bildungsstreik am 17. November
mit Großdemonstrationen. Mit Demonstrationen gegen die hrk am 24.
November in Leipzig und gegen die KMK am 10. Dezember in Bonn werden
auch zwei zentrale Aktionen im Rahmen der Bildungsstreikwochen
stattfinden. „Der fzs ruft alle BürgerInnen auf, sich an den Protesten
gegen die Zustände im Bildungssystem zu beteiligen“ erklärt Florian
Kaiser, Mitglied im Vorstand des freien zusammenschluss von
studentInnenschaften (fzs). „Bildung darf nicht das Privileg einer Elite
werden. Wir müssen gemeinsam ein gerechtes Bildungssystem einfordern!“
so Kaiser weiter.
Insbesondere die Studienreform mit der Umstellung auf Bachelor
/Master-Studiengänge ist ein zentrales Thema im Bildungsstreik.„Die BRD
hat die ursprünglichen Ziele der Bologna-Reform grandios verfehlt.“
stellt Anja Gadow, ebenfalls Vorstandmitglied im studentischen
Dachverband, fest und bedauert: „Trotz offensichtlicher Mängel und
Probleme bei der Umsetzung dieser Reform stellt sich die Politik blind
und verhält sich lethargisch gegenüber den Forderungen eine Reform der
Reform durchzuführen.“ Statt einheitlicher Rahmenbedingungen, existieren
alleine in Deutschland verschiedenste Regelungen, so dass es teilweise
nicht einmal möglich ist, innerhalb eines Bundeslandes den Studienort zu
wechseln. Neben dem Ausbau der Mobilität, müssen
Zulassungsbeschränkungen durch den Ausbau von Studienplätzen abgeschafft
werden. „Anstatt sich mit den Interessen und Bedürfnissen der
StudentInnen zu beschäftigen, findet alleine mit wirtschaftlichen
Interessen eine Auseinandersetzung statt. Eine pluralistische
Bildungslandschaft wird so systematisch verhindert.“ erklärt Gadow weiter.
Auch die soziale Situation von SchülerInnen und StudentInnen hat sich in
der BRD stetig verschlechtert. „Vielen Menschen wird durch
Bildungsgebühren der Zugang zur Bildung verwehrt“ stellt Kaiser
frustriert fest. „Eine sofortige Abschaffung jeglicher Bildungsgebühren
ist zwingend notwendig. Darüber hinaus muss sich die Politik für eine
Reform des BAföG einsetzen, so dass dieses endlich sowohl für
SchülerInnen als auch StudentInnen bedarfsgerecht, herkunfts-und
altersunabhängig und als Vollzuschuss gewährt wird. Insbesondere durch
finanzielle Unabhängigkeit lassen sich die sozialen
Selektionsmechanismen im Bildungssystem verringern.“ so Kaiser
abschließend.