[fzs-pressemitteilung] Bildung nicht gegen soziales ausspielen -- und umgekehrt

Anja Gadow anja.gadow at fzs.de
Do Nov 5 11:30:04 CET 2009


Bildung nicht gegen soziales ausspielen -- und umgekehrt

Eine sozial gerechte Studienfinanzierung ist möglich

fzs (Berlin) Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften hat in 
seinen Anforderungen an die Bundesregierung bekräftigt, dass es nicht zu 
Verteilungskämpfen zwischen den Interessengruppen kommen darf. Durch die 
Generierung von Mehreinnahmen muss eine solide Finanzierung der 
staatlichen Aufgaben gewährleistet werden. "Menschen, welche über hohe 
Einkommen, Erbschaften oder Vermögen verfügen, sowie Unternehmen müssen 
stärker oder überhaupt erst besteuert werden. Staatsausgaben müssen an 
anderer Stelle beendet werden, etwa im Fall des Verteidigungshaushalts, 
" erläutert Florian Kaiser, Mitglied im Vorstand des freien 
zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs), und fährt fort: "Denn 
letztendlich ist genug für alle da."

Insbesondere die Studienfinanzierung muss laut studentischem Dachverband 
ausgebaut werden. Derzeit wird die staatliche Studienfinanzierung, das 
BAföG, Abhängig von Alter, dem Einkommen der Eltern und weiteren 
Kriterien, nur zur Hälfte als Zuschuss vergeben. Bei seiner Einführung 
1971 wurde das BAföG aber als Vollzuschuss konzipiert, um eine faire 
Chance auf Bildung zu gewährleisten. "Die Studienfinanzierung muss 
bedarfsgerecht, herkunkfts- und altersunabhängig gestaltet werden. Die 
StudentInnen dürfen nach Abschluss des Studiums nicht vor einem 
Schuldenberg stehen." erklärt Juliane Knörr, ebenfalls Mitglied im 
Vorstand des studentischen Dachverbands. "Nur so ist gewährleistet, dass 
jedeR, unabhängig vom finanziellen Hintergrund, ein den individuellen 
Neigungen und Fähigkeiten entsprechendes Studium beginnen und 
erfolgreich abschließen kann." fährt Knörr fort.

Leistungsabhängige Stipendienmodelle lehnt der studentische Dachverband 
kategorisch ab. Die durch ungleiche Einkommens- und Vermögensverteilung 
entstandenen unterschiedlichen Bedingungen der Einzelnen müssen durch 
gezielte Förderungen benachteiligter Gruppen ausgeglichen werden. 
"Studienfinanzierung ist eine staatliche Aufgabe. Diese kann nicht durch 
Stipendien aus Industrie und Wirtschaft oder durch selektive staatliche 
Stipendien, sowie durch Studienkredite ersetzt werden." stellt Florian 
Kaiser klar. "Eine echte Chancengleichheit im Studium kann nur eine 
gesicherte staatliche Studienfinanzierung mit Rechtsanspruch leisten, 
die nicht auf besonderen Leistungen und Konkurrenzdruck beruht." so 
Kaiser abschließend.