[fzs-pressemitteilung] Auf Bundesebene gegen Diskriminierung
Anja Gadow
anja.gadow at fzs.de
Mi Nov 4 11:31:05 CET 2009
Auf Bundesebene gegen Diskriminierung
Studentischer Dachverband fordert die Erweiterung des Artikel 3 Grundgesetz
fzs (Berlin) Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
hat auf seine Mitgliederversammlung beschlossen, die Initiative zur
Erweiterung des Artikel 3 Grundgesetz um die sexuelle Identität zu
unterstützen. Die von den Ländern Bremen, Hamburg und Berlin angestoßene
Bundesratsinitiative soll Diskriminierung aufgrund der sexuellen
Identität einen Riegel vorschieben. "Dass zum Beispiel Schwule, Lesben
und Transsexuelle wegen ihrer sexuellen Identität benachteiligt und
ausgegrenzt werden, ist in unserer Gesellschaft leider noch in nahezu
allen Bereichen üblich." erklärt Thomas Warnau, Mitglied im Vorstand des
freien zusammenschluss von studentInnenschaften, und fährt fort: "Alle
Menschen sollen ihr Geschlecht frei definieren können, solange die
Freiheit der anderen nicht eingeschränkt wird."
Bereits auf der 37. Mitgliederversammlung des fzs wurde eine
entsprechende Positionierung verabschiedet. Dabei wird auf die Vielfalt
und Heterogenität von Menschen, auch über Geschlecht hinaus, hingewiesen
und gegenseitige Toleranz und das Aushalten von Ambivalenzen und
Widersprüchen eingefordert. "Solange sozial-kulturell konstruierte
Gruppen durch Patriarchat und Heteronormativität unterdrückt werden,
gilt es diese Gruppen zu stärken." fordert Anja Gadow, ebenfalls
Mitglied im Vorstand des studentischen Dachverbands, und ergänzt: "
Gleichzeitig müssen diese Machtstrukturen subversiv und im Dialog in der
Gesellschaft dekonstruiert werden."
In den Anforderungen an die neue Bundesregierung, die der fzs am letzten
Wochenende verabschiedet hat, wird ein klares Handeln gegen die
Diskriminierung von Menschen eingefordert. "Es ist wichtig, das auf
Bundesebene ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt wird. Dazu gehören
unter anderem die Änderung von rechtlichen Grundlagen und die
finanzielle Unterstützung von Projekten, die sich dieses Themas
annehmen. Das Diskriminierungsverbot muss aus diesem Grund bundesweit
vorgeschrieben und umgesetzt werden." erklärt Gadow abschließend.