[fzs-pressemitteilung] Neuregelung des Hochschulzulassungsverfahrens muss zu Gunsten der Belange Studierender gestaltet werden
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mi Mär 25 12:03:19 CET 2009
Neuregelung des Hochschulzulassungsverfahrens muss zu Gunsten der
Belange Studierender gestaltet werden
fzs fordert bundeseinheitliches Verfahren und stellt den bisherigen
Vorschlag als bürgerInnenfern dar
Berlin (fzs). Der studentische Dachverband äußert sich zum heutigen
Fachgespräch im Bildungsausschuss des Bundestages kritisch zum Anfang
März gefunden Kompromiss und fordert weitere Schritte, um die
Hochschulzulassung in der BRD im Sinne der Studierenden zu vereinfachen.
Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Der am
dritten März von Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan
vorgestellte Kompromiss, der ein Vergabesystem vorsieht, welches von
ihr als eines der modernsten überhaupt bezeichnet wurde, weist aus
Sicht der Studierenden erhebliche Mängel auf. Hier ist jetzt der
Bundestag gefragt, angesichts uneinsichtiger Hochschulen für geltendes
bundeseinheitliches Recht zu sorgen."
Die Einigung von Anfang März sieht vor, dass Studieninteressierte sich
weiter den komplexen Bewerbungsverfahren der einzelnen Hochschulen
unterziehen müssen. "Das heisst, dass Interessierte sich weiter
einzeln auf den Webseiten der Hochschulen informieren, einen Teil der
Bewerbung dort absolvieren, viele Briefumschläge mit ihren Unterlagen
zur Post bringen und teilweise sogar Bewerbungsgespräche absolvieren
müssen. Das sollte eigentlich auch den Hochschulen zuwider sein, denn
in der Summe prüfen die Verwaltungen in der BRD ein und dieselbe
Person mehrmals." erklärt Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs-
Vorstands.
Hochschulen und Politik versperren so die Möglichkeit, dass
Interessierte sich mit Hilfe einer zentralen Servicestelle über
Filterfunktionen ihren passenden Studienplatz finden und sich sogleich
auf diesen bewerben können. "Das ist schlicht und ergreifend eine
dreiste Missachtung jeglicher BürgerInnennähe" stellt Florian Keller
fest.
Weiter befürchtet der studentische Dachverband, dass die bloßen
Absichtserklärungen von KMK und HRK, nicht dazu führen werden dass
tatsächlich alle Hochschulen an einer gemeinsamen Lösung teilnehmen.
Auch die Tatsache, dass die so genannte endgültige Lösung nach
Auskunft des BMBF erst zum Wintersemester 2011/12 in Kraft treten soll
wird von studentischer Seite scharf kritisiert "Es kann nicht sein,
dass Studieninteressierte zu einer Phase, an der die doppelten
Abiturjahrgänge an die Hochschulen kommen, immer noch als Probanden
für eine verfehlte Politik vom BMBF und HRK herhalten müssen." so Anja
Gadow.