[fzs-pressemitteilung] Mecklenburg-Vorpommern ebnet Hochschulen den Weg zur Gebührenerhebung
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Fr Mär 20 08:36:09 CET 2009
GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG DES BUNDESWEITEN AKTIONSBÜNDNISSES GEGEN
STUDIENGEBÜHREN (ABS) UND DES FREIEN ZUSAMMENSCHLUSSES VON
STUDENTINNENSCHAFTEN (fzs)
Mecklenburg-Vorpommern ebnet Hochschulen den Weg zur Gebührenerhebung
ABS und fzs kritisieren Entwurf des Landtagsausschusses als vergebene
Chance
Berlin (ABS/fzs). Am Donnerstag hat der Ausschuss für Bildung,
Wissenschaft und Kultur des Landtags in Mecklenburg-Vorpommern allen
staatlichen Hochschulen den Weg zur Gebührenerhebung offen gelassen.
Hierzu erklärt Jessica Castro Merino, Geschäftsführerin des ABS: "Der
Gesetzesentwurf der koalitionstragenden Fraktionen im Schweriner
Landtag sieht vor, dass die Hochschulen eine angeblich solide
Rechtsgrundlage zur Erhebung von Gebühren erhalten sollen. Wir lehnen
diesen Entwurf in Gänze ab, da er den freien Zugang zu Bildung
untergräbt."
Sollte der Landtag den Gesetzesentwurf des Ausschusses beschliessen,
wäre so die Möglichkeit der Hochschulen, Gebühren für Einschreibung
und Prüfungsanmeldung zu erheben, erheblich gefestigt. "Es erscheint
geradezu bizarr, dass man die Studierenden so für originäre Leistungen
der Hochschulen zur Kasse bitten will. So mutiert Bildung vom
öffentlichen Gut zur bezahlten Dienstleistung!" empört sich Florian
Keller, Mitglied des fzs-Vorstands.
Mit einer Verlagerung der Gebührendebatte von der Landes- auf die
Hochschulebene schiebt das Parlament die brenzlige Gebührenfrage an
die Gremien der Hochschule weiter. Zudem fürchten ABS und fzs, dass
die Landesregierung den Druck auf die Hochschulen durch entsprechende
Zielvereinbarungen Ende 2009 weiter erhöhen könnte. "Wir fordern die
große Koalition in Mecklenburg-Vorpommern auf, ihr Anliegen fallen zu
lassen und fordern eine grundsätzliche individuelle Kostenfreiheit für
alle weiterführenden Bildungswege. Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist
kurz davor, allen Studierenden des Landes die Chance auf ein
gebührenfreies Studium zu nehmen." erklärt Jessica Castro Merino
abschließend.