[fzs-pressemitteilung] Mehr StudienanfängerInnen in der BRD erfordern größere Anstrengungen von Bund und Ländern

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Do Mär 19 14:17:53 CET 2009


Mehr StudienanfängerInnen in der BRD erfordern größere Anstrengungen  
von Bund und Ländern
Studentischer Dachverband fordert entsprechenden Hochschulpakt 2 und  
Investition in soziale Infrastruktur

Berlin (fzs). Nach den heute vom Statistischen Bundesamt  
veröffentlichten Vorbericht "Studierende an Hochschulen -   
Wintersemester 2008/2009" haben im Studienjahr 2008 rund 386 500  
Menschen ein Studium aufgenommen. Damit wurde der bisherige Höchstwert  
von 2003 um 2,4% übertroffen.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Niemand  
sollte sich von diesem Zahlenwerk täuschen lassen. Der Anstieg geht zu  
einem großen Teil auf die Fachhochschulen zurück, die Universitäten  
spielen eine kleinere Rolle. Die Universitäten habe beispielsweise  
2002 und 2003 mehr Studierende aufgenommen als das im vergangenen Jahr  
der Fall war. Auch sollte der extrem geringe Anteil von Frauen an  
Fachhochschulen Anlass für politisches Handeln sein um endlich eine  
gezielte Gleichstellungspolitik durchzusetzen!"

Die Nachfrage junger Menschen nach einem Studium ist offenkundig groß,  
und wird angesichts der bevorstehenden doppelten Abiturjahrgänge bald  
noch größer werden. "Nun heisst es, die Kapazitäten der Hochschulen in  
der nötigen Schnelle deutlich zu vergrößern. Dies könnte etwa im  
Rahmen eines Hochschulpakts 2 geschehen - hier müssen sich aber Bund  
und Länder gemeinsam ins Zeug legen" erklärt Anja Gadow, ebenfalls  
Mitglied des fzs-Vorstands.

Neben der Bereitstellung von Studienplätzen muss dabei auch die  
soziale Infrastruktur an den Hochschulen von staatlicher Seite   
ausgebaut werden. Nur so kann sicher gestellt werden, dass aus der  
großen Zahl von StudienanfängerInnen nicht aus finanzieller Not eine  
große Zahl von StudienabbrecherInnen resultiert. "Jetzt muss es  
heissen: Mehr Plätze in hochschulnahen Kindertagesstätten für Kinder  
von Studierenden, Erweiterung von Mensen sowie ein deutliches Mehr an  
bezahlbaren Plätzen in Wohnheimen" stellt Florian Keller  
abschliessend  fest.