[fzs-pressemitteilung] Entsetzen und Unverständniss über Fortführung von Studiengebühren an der Universität Bielefeld
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mi Feb 4 11:44:47 CET 2009
Entsetzen und Unverständniss über Fortführung von Studiengebühren an
der Universität Bielefeld
Studentischer Dachverband kritisiert Beschlussfassung des Senats als
"Schlag ins Gesicht der
Studierenden"
Bielefeld (fzs). Auf der heutigen Bielefelder Senatssitzung wurde eine
Gebührensatzung und damit die Fortführung der Studiengebühren über das
Sommersemester 2009 hinaus beschlossen. Der studentische Protest war
unüberhörbar, fand allerdings keinerlei Berücksichtigung in der
Beschlussfassung des Senats der Universität.
Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) kritisiert
die heute beschlossene Fortführung der Studiengebühren an der
Universität Bielefeld aufs schärfste. Hierzu erklärt Anja Gadow,
Mitglied des fzs-Vorstandes: "Trotz deutlicher Ablehnung der Gebühren
in der Studierendenschaft, starkem und vielseitigem Protest und nicht
zuletzt deutlich überzeugenderen Argumenten seitens des Allgemeinen
Studierendenausschusses (AStA) und diversen SenatorInnen werden die
Gebühren weiterhin erhoben. Das ist ein schwarzer Tag für die Uni
Bielefeld und insbesondere deren Studierende."
Die Senatssitzung wurde im Universitätsgebäude großräumig von einem
privaten Sicherheitsdienst abgeriegelt, die Öffentlichkeit der Sitzung
sollte über eine - teilweise unterbrochene - Videoübertragung
hergestellt werden. AStA und studentische SenatorInnen haben am
Vormittag auf sachliche Art und Weise Argumente gegen die Erhebung der
Gebühren vorgebracht und erläutert. Hierzu erklärt Wiebke Esdar,
studentische Senatorin an der Uni Bielefeld: "Unsere Uni verfügt
unabhängig von der Erhebung von Gebühren über ausreichend finanzielle
Mittel. Zudem halten Studiengebühren - empirisch nachgewiesen -
Studieninteressierte von einem Hochschulstudium ab. Die weiteren
Statusgruppen und das Rektorat konnten die von studentischer Seite
vorgebrachten Argumente zu keinem Zeitpunkt ernsthaft widerlegen."
Rund 800 Studierende haben während der Senatssitzung lautstark
protestiert und dabei mit Spruchbändern und Plakaten auf ihre Kritik
gegen Studiengebühren und den Wunsch zur Abschaffung selbiger
aufmerksam gemacht. Trotzdem fiel das Ergebnis der Senatssitzung für
die Studierenden verheerend aus. Der Antrag auf Abschaffung der
Gebühren fand mit sechs Ja-Stimmen, drei Enthaltungen und zwölf
Gegenstimmen keine Mehrheit. "Die Abstimmungsergebnisse zeigen: im
Bielefelder Senat ging es nicht um Argumente oder die beste Lösung für
Studierende und Hochschule, sondern darum möglichst viel Geld
anzuhäufen - koste es was es wolle. Die Argumentation der
GebührenbefürworterInnen war von unglaublicher Unkenntnis geprägt, die
erzielte Beschlussfassung war ein Schlag ins Gesicht aller
Studierenden an der Uni Bielefeld!" schließt Anja Gadow.