[fzs-pressemitteilung] Staatlichen Hochschulfinanzierung ausbauen, Mobilität erhöhen und keine neuen Rankings

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Mo Apr 27 12:52:45 CEST 2009


Staatlichen Hochschulfinanzierung ausbauen, Mobilität erhöhen und  
keine neuen Rankings
fzs benennt Anforderungen an das Kommuniqué der Bologna-Folgekonferenz  
in Leuven

fzs (Brüssel). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften  
fordert im Vorfeld der Bologna-Folgekonferenz in Leuven/Louvain-la- 
Neuve konkrete Maßnahmen für Entwicklung im Bologna-Prozess.

Hierzu erklärt Anja Gadow, Mitglied des fzs-Vorstandes: "Die  
anstehende Folgekonferenz eröffnet die Möglichkeit, viele Aspekte
des Bologna-Prozesses stärker in das richtige Licht zu rücken und  
spürbare Verbesserungen für Studierende zu erreichen. Daher fordern  
wir die Politik auf, in dem Kommuniqué konkrete Schritte zu  
formulieren."

Der fzs verweist darauf, dass insbesondere in der aktuellen Lage ein  
klares Bekenntnis für eine ausreichende  Hochschulfinanzierung von  
staatlicher Seite wichtiger denn je ist. Dies muss sich auch in dem
Kommuniqué ausdrücken. "Bildungsausgaben müssen in den  
Staatshaushalten unabhängig von Wahlkampfzwecken einen größeren  
Stellenwert einnehmen. Eine Betonung neuer privater  
Finanzierungsquellen und -methoden, welche sich beispielsweise in  
Deutschland in der Einführung von Studiengebühren ausdrücken, hat  
insbesondere unter Berücksichtigung der sozialen Dimension in einer  
gemeinsamen europäischen Erklärung nichts verloren!", erklärt Florian  
Keller, ebenfalls Mitglied des fzs-Vorstandes.

Auch so genannte "Rankings" von Hochschulen sind inzwischen für den  
europäischen Hochschulraum im Gespräch. "Rankings sind nicht  
unabhängig und werden nie ein reales Bild der Qualität von Hochschulen  
zeichnen. Wir halten von Rankings schon auf nationaler Ebene nichts -  
eine Ausweitung auf alle Bologna-Staaten wird die Sache noch  
verschlimmern. Diese Position unterstützen alle Studierenden in ihren  
nationalen Delegationen auf der Bologna-Folgekonferenz. Stattdessen  
sollte man den Schwerpunkt auf Qualitätssicherung und -entwicklung  
setzen.", stellt Anja Gadow fest.

Im Bereich Mobilität weist der fzs wiederholt auf die prekäre  
Situation ausländischer Studierender hin, welche immer wieder vor
Problemen bei der Verlängerung ihrer Visa stehen. "Die gegenwärtige  
Ungleichheit zwischen Bolgna-Unterzeichnerstaaten aus EU- und Nicht-EU  
Ländern muss abgeschafft werden, um eine Gleichstellung aller zu  
erreichen. Es kann nicht angehen, dass es immer noch Unterschiede  
zwischen vorgeblich besseren und schlechteren Ländern gibt.", stellt  
Florian Keller abschliessend fest.