[fzs-pressemitteilung] Hochschulpakt 2 - ein kleiner Schritt für mehr Studienplätze
Florian Keller
florian.keller at fzs.de
Mi Apr 22 19:01:34 CEST 2009
Hochschulpakt 2 - ein kleiner Schritt für mehr Studienplätze
fzs kommentiert Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz
Berlin (fzs). Der studentische Dachverband kommentiert die Ergebnisse
der heutigen Sitzung der der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK)
und stellt fest: "Gute Lehre geht anders"
Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Die mit
dem Hochschulpakt 2 einher gehende Schaffung neuer Studienplätze ist
ein guter Schritt, zumal er unter finanzieller Beteiligung des Bundes
erfolgen soll. Dass es nun lediglich zu einem kleinen ausgleichenden
Finanzierungsmodell zu Gunsten der Stadtstaaten und den neuen
Bundesländern gereicht hat, ist bei
weitem nicht ausreichend. Von eitel Sonnenschein kann noch keine Rede
sein!"
Auf der heutigen Sitzung in Bonn verständigte sich die GWK auf die
Schaffung von 275.000 Studienplätzen, welche gemeinsam von Bund und
Ländern finanziert werden. Die Stadtstaaten erhalten, da sie
überproportional viele Studienplätze anbieten gesonderte
Ausgleichszahlungen der anderen Bundesländer. Die neuen Bundesländer
sollen über zusätzliche Gelder einen Anreiz erhalten, trotz
rückläufiger Geburtenraten die Zahl ihrer Studienplätze zu halten.
"Die für die neuen Studienplätze angesetzten Beträge werden die
zusätzlich anfallenden Kosten an Hochschulen nicht vollständig decken
können. Wir gehen davon aus, dass die Hochschulen entsprechend
verstärkt schlecht bezahlte Lehraufträge vergeben sowie neue Stellen
mit extrem hohem Lehrdeputat ausstatten werden. Diese Prekarisierung
von Beschäftigung an Hochschulen ist ein fortwährendes Problem - Gute
Lehre an Hochschulen geht anders!" erklärt Anja Gadow, ebenfalls
Mitglied des fzs-Vorstands.
Der studentische Dachverband befürchtet, dass die heutige
Beschlussfassung primär unter den Vorzeichen des Bundestagswahlkampfs
gefällt wurde, insbesondere da bisher keine Zusage des Bundes für die
Bereitstellung entsprechender Mittel besteht. "Uns beschleicht das
Gefühl, dass es der Bundesbildungsministerin Dr. Annette Schavan vor
allem darum geht, nach dem Gezänk der letzten Wochen werbewirksam eine
Einigung präsentieren zu können." erklärt Florian Keller, ebenfalls
Mitglied des fzs-Vorstands.