[fzs-pressemitteilung] 1.100 Studierende in Duisburg und Essen zahlten doppelte Studiengebühren

Florian Keller florian.keller at fzs.de
Fr Apr 17 17:15:29 CEST 2009


1.100 Studierende in Duisburg und Essen zahlten doppelte Studiengebühren
Studentischer Dachverband entsetzt über Stümperei an der Uni Duisburg-  
Essen und deren mögliche Folgen.

Berlin (fzs). An der Universität Duisburg-Essen wurden für das aktuell  
laufende Semester rund 1.100 Studierende doppelt zur Kasse gebeten   
indem die Hochschule die Gebühren zwei mal von den Konten der  
Betroffenen eingezogen hat. Der fzs sieht darin eine weitere schwere  
Panne in der Handhabung einer sowieso überflüssigen Gebühr.

Hierzu erklärt Florian Keller, Mitglied des fzs-Vorstands: "Jeder  
weiss, dass die finanzielle Situation vieler Studierender absolut   
prekär ist. So berichtet etwa das Magazin Unicum auf Basis einer  
eigenen Umfrage in seiner April-Ausgabe, dass mittlerweile sogar 22  
Prozent der Studierenden verschuldet sind. Speziell in der Phase, in  
der der Zahlungszeitpunkt der Gebühren näher rückt, leben Studierende  
vielfach nur noch von Wasser und Brot. Die Folgen einer doppelten  
Abbuchung dürften absolut verheerend sein!"

Der studentische Dachverband fordert in diesem speziellen Fall die  
sofortige Rückzahlung an die betroffenen Studierenden und   
weitergehende Entschädigungen. "Es darf nicht passieren, dass  
anfallende Mehrkosten, etwa Gebühren für die verspätete Zahlung der   
Miete in Wohnheimen bei den Studierenden hängen bleiben. Hier ist  
neben der Hochschule und der ausführenden Bank auch der für die  
Hochschulen in NRW zuständige Innovationsminister Prof. Dr. Andreas  
Pinkwart gefordert!" stellt Anja Gadow, ebenfalls Mitglied des fzs- 
Vorstands fest.

Weiter spricht sich der fzs generell für die Abschaffung jeglicher  
Studiengebühren aus, da sie den Zugang zu Bildung erschweren. Auch  
sind die von den GebührenbefürworterInnen beschworenen Verbesserungen   
durch Studiengebühren keineswegs eingetreten. So wird von den  
Studierenden etwa die Studiensituation an Hochschulen ohne Gebühren  
besser bewertet als in denen mit Gebühren, wie zuletzt aus dem   
Studienqualitätsmonitor der Hochschul-Informations-System GmbH hervor  
ging.

Aus dem Vorfall in Duisburg und Essen gilt es bis zur Abschaffung der  
Gebühren Lehren zu ziehen: "Wir raten allen Studierenden, wo immer es  
noch möglich ist ihrer Hochschule keine Einzugsermächtigung für ihr  
Konto zu erteilen. Der Fall in Duisburg-Essen zeigt wohin dieses  
Vertrauen gegenüber den Hochschulen und deren  Banken führen kann."  
erklärt Florian Keller abschließend.