[fzs-pressemitteilung] Verklärung der Exzellenzinitiative aufgeben
Florian Hillebrand
florian.hillebrand at gmx.de
Mi Mai 28 11:34:26 CEST 2008
Verklärung der Exzellenzinitiative aufgeben
fzs fordert Bundesregierung auf, endlich für ausreichend Studienplätze
zu sorgen statt über Prestigeprojekte in der Forschung zu diskutieren
Berlin (fzs) Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
kritisiert anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte zum
Forschungsbericht der Bundesregierung die Exzellenzinitiative des Bundes
und der Länder. In ihrem Bericht preist die Bundesregierung die
Exzellenzinitiative mit der Aussage an, diese habe „große Bewegung in
die Hochschullandschaft gebracht“.
„Genau das Gegenteil ist der Fall“, erklärt Florian Hillebrand vom
fzs-Vorstand. „Die Exzellenzinitiative hat die deutsche
Hochschullandschaft ein weiteres Mal gespalten. Statt notwendiger
Investitionen in die Breite der Hochschulen zu tätigen, zieht sich der
Bund aus dieser Finanzierung zurück und investiert stattdessen in die
Forschung einiger weniger Spitzenhochschulen.“ Aus Sicht des fzs darf es
keine Benachteiligung der Mehrheit der Studierenden zugunsten
exzellenter Forschung an einigen wenigen Universitäten geben.
1,9 Mrd Euro investiert der Bund in die universitäre Spitzenforschung.
Diese Gelder hat er vorher in anderen Bereichen der
Hochschulfinanzierung gekürzt. „Mit den Geldern der Exzellenzinitiative
hätte man 100.000 neue Studienplätze schaffen können – das wäre eine
wirklich sinnvolle Investition für die deutschen Hochschulen gewesen“,
rechnet Hillebrand die Absurdität der Ausgaben für die Spitzenforschung
vor.
Wenn jetzt darüber diskutiert wird, wie es nach der Exzellenzinitiative
weitergeht, ist die Richtung aus Sicht der Studierendenvertretung klar:
„Es werden endlich substantielle Investitionen zur Hochschulfinanzierung
in der Breite und in den Ausbau von Studienplätzen benötigt. Wir müssten
dahin kommen, jedem/jeder Studieninteressierten einen Studienplatz zur
Verfügung stellen zu können“, fordert Imke Buß, ebenfalls Mitglied im
Vorstand des fzs.