[fzs-pressemitteilung] Geschichtsrevisionismus keine Chance geben!

Regina Weber regina.weber at fzs.de
Do Mai 29 12:56:29 CEST 2008


P R E S S E M I T T E I L U N G  des freien zusammenschluss von  
studentInnenschaften (fzs) e.V.

29. Mai 2008

Geschichtsrevisionismus keine Chance geben!

fzs verurteilt Polizeieingriff gegen Potsdamer Studierende

Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)  
stellt sich in der Auseinandersetzung um den verhinderten Vortrag  
Erika Steinbachs, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BDV), an  
der Universität Potsdam deutlich hinter die Potsdamer Studierenden.  
Steinbach sollte als Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe des  
Historischen Instituts zur „Deutschen Siedlungspolitik in  
Ostmitteleuropa“ reden. Nachdem mehr als 100 Studierende versuchten,  
die Veranstaltung zu verhindern, ging die Polizei gewaltsam gegen die  
Studierenden vor. Dabei feuerten einige Professoren die Polizei zu  
härterem Durchgreifen an.

Steinbach und der BDV sind in der Vergangenheit durch  
geschichtsrevisionistische Äußerungen aufgefallen. „Frau Steinbach  
hatte in der Vergangenheit nichts Besseres zu tun, als die Anerkennung  
der deutsch-polnischen Grenze zu verweigern und die deutsch- 
tschechische Aussöhnung abzulehnen. Ihre Äußerungen finden in der  
extremen Rechten große Unterstützung. Hochschulen sind Orte der  
wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Das Podium, welches Frau  
Steinbach hier geboten wird, wertet ihre indiskutablen Positionen  
unnötig auf“, fasst Vorstandsmitglied Regina Weber die Kritik des fzs  
zusammen. Völlig unverständlich sei für den fzs das Verhalten der  
Potsdamer Universitätsleitung. Die Studierendenvertretung habe bereits  
im Vorfeld darum gebeten, die Veranstaltung abzusagen, um keinen  
weiteren Nährboden für die extreme Rechte zu schaffen. Obwohl der  
Hochschulleitung diese Umstände bekannt waren, zeigte diese kein  
Einsehen.

Der fzs verurteilt den Polizeieingriff auf dem Campus scharf.  
Insbesondere wendet er sich gegen das Verhalten einiger Professoren.  
„Es ist unglaublich, dass anwesende Professoren die Polizei anfeuern,  
wenn diese mit Gewalt gegen Studierende vorgeht. Das zeugt von einem  
unsäglichen Menschenbild“, kommentiert fzs-Vorstandsmitglied Martin  
Menacher.

Der fzs unterstützt den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der  
Universität in seiner Forderung, die Veranstaltungsreihe mit Erika  
Steinbach gänzlich abzusagen.