[fzs-pressemitteilung] Bildung ist ein Menschenrecht
Imke Buß
imke.buss at fzs.de
Don Feb 21 14:20:11 CET 2008
Bildung ist ein Menschenrecht
Diskussion um das sozial selektive Bildungssystem geht weiter – der
UN-Sozialpakt muss eingehalten werden
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften
(fzs) fordert die Einhaltung des internationalen Paktes für
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. Der UN-
Sonderberichterstatter Vernor Munoz Villalobos, welcher heute mit
Bundestagsabgeordneten über die deutsche Bildungssituation im
internationalen Vergleich diskutiert, konstatierte dem deutschen
Bildungssystem eine hohe Selektivität. Durch die Ratifizierung des
UN-Sozialpaktes, in welchem unter anderem die Wahrnehmung der Rechte
unabhängig von der sozialen, kulturellen und finanziellen Herkunft
festgeschrieben sind, hat Deutschland das Recht eines jeden auf
Bildung anerkannt.
„Die Debatte um die soziale Selektivität des deutschen
Bildungssystems muss endlich auch von den Politikerinnen und
Politikern ernsthaft geführt werden und zu Maßnahmen führen,“ sagt
Imke Buß vom Vorstand des fzs. „Über die, durch den UN Sozialpakt in
Bundesrecht übergegangene Unendgeldlichkeit des Studiums dürfen die
Länder sich nicht weiter hinwegsetzen,“ so Buß.
Der Übergang zur Hochschule ist besonders jungen Menschen aus
niedriger sozialer Herkunft verwehrt. Studiengebühren spielen hier
eine Rolle, wenige Studienplätze und sozial selektive
Auswahlverfahren sind ebenfalls wichtige Faktoren. „Die
Bundesregierung und die Länder haben mit dem Aktionsplan zur Sozialen
Dimension im Bologna-Prozess einen Anstoß bekommen, um tatsächlich
Aktionen zur deutlichen Verbesserung der Chancengleichheit in die
Wege zu leiten. Diese Aufgabe müssen Bund und Länder ernst nehmen und
erkennen, dass ihre Politik an vielen Stellen zu größerer
Ungerechtigkeit geführt hat,“ sagt abschließend Regina Weber,
ebenfalls im Vorstand des fzs.