[fzs-pressemitteilung] Ernüchternde Bilanz: Studienabbrüche im Bachelor

Florian Hillebrand florian.hillebrand at gmx.de
Don Feb 14 10:37:33 CET 2008


Ernüchternde Bilanz: Studienabbrüche im Bachelor

fzs: Gründe für Studienabbrüche untersuchen und besser Rahmenbedingungen 
schaffen

Berlin (fzs). Angesichts der ersten Studienabbruchzahlen in den neuen 
Bachelorstudiengängen zieht der freie zusammenschluss von 
studentInnenschaften (fzs) eine ernüchternde Bilanz. Der heute 
veröffentlichte Report des Hochschul-Informations-Systems weist für 
viele Fächer eine höhere Abbruchquote als für die alten Studiengänge 
aus. Ursprünglich sollten die neuen, stärker strukturierten 
Bachelor-Studiengänge auch zu weniger Studienabbrüchen führen. Für den 
fzs sind die Umsetzungsfehler die Hauptursache für die Abbrüche. 
"Prüfungsdichte und unflexible Studienorganisation sind die größten 
Probleme der Studierenden. Die Bachelorstudiengänge sind voll von 
Anwesenheitspflicht und vielerorts völlig verschult", fasst 
fzs-Vorstandsmitglied Regina Weber die Probleme zusammen. "Die meisten 
Studierenden müssen nebenher arbeiten. Das geht bei einer 
40-Stunden-Woche an der Hochschule einfach nicht."

Der fzs sieht sich durch die Zahlen der HIS-Untersuchung bestätigt. Es 
hatten vor allem Studierende in den Ingenieurwissenschaften an 
Fachhochschulen ihr Studium abgebrochen. "Die soziale Zusammensetzung 
der Fächer ist unterschiedlich. In den am meisten betroffenen 
Studiengängen studieren viele Studierende aus bildungsfernen Schichten. 
Diese Zahlen zeigen, dass der Bachelor einmal mehr die Studierenden 
benachteiligt, die es schon durch Job und Studium schwerer haben", fasst 
Weber zusammen.

Der fzs betont die Notwendigkeit, die Gründe für die Studienabbrüche 
genau zu untersuchen. "Wir kennen viele Gründe für den Studienabbruch: 
Finanzielle Sorgen, Überlastung oder falsche Vorstellungen vom Studium. 
Ein Studienabbruch macht niemandem Spaß. Es muss alles daran gesetzt 
werden, um den Studierenden den Studienerfolg zu ermöglichen", fordert 
fzs-Vorstandsmitglied Florian Hillebrand. Dazu zählen für den fzs vor 
allem die Rahmenbedingungen des Studiums. "Die Studiengänge müssen noch 
einmal reformiert und entschlackt werden, mehr Wahlfreiheit kann das 
Studium flexibler machen. Zusätzlich muss auch die finanzielle Situation 
besser werden, damit niemand mehr gezwungen ist, jobben zu gehen", so 
Hillebrand abschließend.