[fzs-pressemitteilung] Ab heute bekommen Studierende mehr BAföG
Florian Hillebrand
florian.hillebrand at gmx.de
Fr Aug 1 12:57:49 CEST 2008
Ab heute bekommen Studierende mehr BAföG
fzs sieht trotz erfreulicher Erhöhung weiteren Reformbedarf
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften begrüßt
die heute in Kraft getretene Erhöhung des BAföG für die Studierenden in
Deutschland. Ende des letzten Jahres hatte der Bundestag einer Erhöhung
der BAföG-Sätze im 10% sowie einer Erhöhung der Elternfreibeträge auf
1.555 Euro zugestimmt. „Nachdem seit 2001 diese beiden Beträge nicht
mehr erhöht wurden, ist diese Anpassung mehr als überfällig“, erklärt
Florian Hillebrand vom fzs-Vorstand. „Wir freuen uns über diese Erhöhung
auch, da es ein klares Bekenntnis zu einer staatlichen
Studienfinanzierung darstellt, die eine Kernforderung des fzs ist.“
„Wir haben uns lange für die Erhöhung der BAföG-Sätze stark gemacht und
freuen uns nun, dass unsere Bemühungen ab heute für die Studierenden
endlich wirksam werden“, erklärt Bianka Hilfrich, ebenfalls Mitglied im
fzs-Vorstand. Die jetzige Erhöhung eröffnet mehr Studierenden den Zugang
zum BAföG und erleichtert damit auch mehr Menschen den Weg an die
Hochschulen. Gerade für die besonders bedürftigen Studierenden ist die
Anpassung des Höchstsatzes von großer Wichtigkeit."
Nichtsdestotrotz ist diese Anpassung nur ein kleiner Schritt in die
richtige Richtung. „Der jetzige BAföG-Höchstsatz von 643 Euro ist immer
noch weit entfernt von dem tatsächlichen Durchschnittsbedarf der
Studierenden. Diesen ermittelte die aktuelle Sozialerhebung des DSW mit
699 Euro. Aus unserer Sicht sollte dieser Wert die Grundlage für die
Ermittlung des BAföG-Satzes sein“, fordert Florian Hillebrand.
Überdies hinaus kritisiert der fzs einige Ungerechtigkeiten im
momentanen System der staatlichen Studienfinanzierung. „Die
Elternabhängigkeit ist bei den heutigen Lebenssituationen von
Studierenden nicht mehr zeitgemäß und auch das vielzitierte
Mittestandsloch kann durch die Erhöhung der BAföG-Sätze zwar
abgeschwächt, nicht aber beseitigt werden. Dies veranlasst uns zu dem
Schluss, dass hier über einen Systemwechsel in der staatlichen
Studienfinanzierung diskutiert werden muss. Damit die Aufnahme des
Studiums nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängig gemacht wird,
benötigen wir eine staatliche, elternunabhängige und bedarfsdeckende
Studienfinanzierung für alle Studierenden“, fordert Hilfrich abschließend.