[fzs-pressemitteilung] 26.000 sind nicht genug!

Florian Hillebrand florian.hillebrand at fzs.de
Mit Sep 19 16:44:22 CEST 2007


Pressemitteilung des freien zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs)
e.V.

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26.000 sind nicht genug!

fzs fordert stärkeren Ausbau der Studienplätze in NRW und Entwicklung eines
schlüssigen und nachhaltigen Gesamtkonzepts zum Studienplatzausbau

Berlin (fzs). Am gestrigen Dienstag berichtete der nordrhein-westfälische
Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart über seine Verabredung mit den
Hochschulen zur Schaffung von 26.000 zusätzlichen Studienplätzen bis zum
Jahre 2010. Dies geschieht im Rahmen des Hochschulpaktes 2020, in dem sich
Bund und Länder verpflichtet haben, gemeinsam 90.000 neue Studienplätze zu
schaffen.

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) begrüßt die
Schaffung von 90.000 neuen Studienplätzen im Rahmen des Hochschulpaktes 2020
ausdrücklich. „Die Schaffung der Studienplätze greift allerdings weit zu
kurz, betrachtet man den von der Kultusministerkonferenz erwarteten
zusätzlichen Bedarf von 150.000 Studienplätzen.“, erklärt Imke Buß, Mitglied
des fzs-Vorstandes.

Minister Pinkwart stellte in diesem Rahmen ein so genanntes „Prämienmodell“
vor, wonach jede Hochschule einen festen Satz von 12.000 bzw. 20.000 Euro
pro zusätzlichem Studierenden erhält. „Dass dies nicht gerade zur Schaffung
von teuren Studienplätzen ermutigt, liegt auf der Hand. Stattdessen werden
die Hochschulen versuchen, möglichst billige Studienplätze zu schaffen um
die Prämie des Landes mitzunehmen. Hier hätte man ohne große Schwierigkeiten
eine bessere Lösung finden können.“ kritisiert Florian Hillebrand, ebenfalls
Mitglied im Vorstand des Dachverbandes.

Der vom NRW-Wissenschaftsminister verfolgte Ansatz, auch die Anzahl der
Professorinnen und Professoren zu erhöhen, begrüßt der fzs. Jedoch ist der
gewählte Weg der Doppelprofessur nicht besonders gelungen. Demnach können
alle Stellen von Professorinnen und Professoren, die bis 2013 emeritiert
werden, bereits heute neu besetzt werden. „Der fzs spricht sich für eine
grundsätzliche Ausweitung der Kapazitäten aus und nicht für eine
Übergangslösung, deren Wirkung nach 2013 wieder verpufft.“ erklärt Imke Buß.
„Gerade vor dem Hintergrund des doppelten Abiturjahrgangs in NRW 2012, macht
es keinen Sinn, dass diese Kapazitäten ab 2013 nicht mehr zur Verfügung
stehen und nur kurzfristig angelegte Studienplätze geschaffen werden können.
“

Aus Sicht des studentischen Dachverbandes steht der gesamte Zeitplan des
Hochschulpaktes auf sehr wackeligen Füßen. Die KMK hat einen stark erhöhten
Bedarf an Studienplätzen bis zum Jahr 2020 festgestellt, es gibt allerdings
nur einen Plan zur Finanzierung der neuen Plätze bis 2010. „Die 26.000
Studienplätze in NRW sind kurzfristig ein Schritt in die richtige Richtung,
reichen aber bei weitem nicht aus. Bund und Länder müssen sich den
Herausforderungen stellen und ein schlüssiges Gesamtkonzept bis ins Jahr
2020 vorlegen. Sie dürfen nicht jeden Tag aufs Neue darüber nachdenken, wie
man mit der größeren Anzahl an Studierwilligen umgeht und diese jungen
Menschen im Endeffekt im Regen stehen lassen.“, fordert Florian Hillebrand
abschließend.