[fzs-pressemitteilung] OECD bestätigt: Deutschlands Bildung ist in katastrophalem Zustand

Imke Buß imke.buss at fzs.de
Mit Sep 19 15:56:15 CEST 2007


Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit übersende ich Ihnen die aktuelle Pressemitteilung des fzs zur  
OECD-Studie "Bildung auf einen Blick".

Mit freundlichen Grüßen


Imke Buß


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OECD bestätigt: Deutschlands Bildung ist in katastrophalem Zustand

Die Hürden im deutschen Bildungssystem müssen umgehend abgebaut und  
Studiengebühren abgeschafft werden!


Berlin (fzs). Der gestern veröffentlichte OECD-Bericht „Bildung auf  
einen Blick“ zeigt erneut die katastrophale Lage der Bildung in  
Deutschland. Der Bildungserfolg junger Menschen hängt in Deutschland  
immer noch sehr stark von ihrer sozialen Herkunft ab.

Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) sieht seine  
Forderungen nach einer höheren Chancengleichheit im deutschen  
Bildungssystem und dem Abbau der zahlreichen Hürden auf dem Weg zum  
Hochschulstudium durch die Studie erneut bestätigt. So kritisiert der  
OECD-Bericht die frühe Verteilung der Kinder auf unterschiedliche  
Schultypen und sieht darin auch einen Grund für den geringen Anteil  
an jungen Menschen, die eine Hochschulzulassungsberechtigung erwerben.

Des Weiteren nehmen in Deutschland nur 21 % eines Altersjahrganges  
ein Hochschulstudium auf. Im OECD-Schnitt liegt der Prozentsatz bei  
54 %.
„Die Politik muss endlich reagieren“, erklärt Imke Buß vom Vorstand  
des fzs. Die Studie bestätigt die Ergebnisse der 18. DSW- 
Sozialerhebung, in der die Chance von Akademikerkindern, ein  
Hochschulstudium aufzunehmen, weit höher liegt als die von Nicht- 
Akademikern. 83% der Kinder aus Akademikerhaushalten stehen nur 23%  
der Kinder aus Nicht-Akademikerhaushalten gegenüber. Auch die sehr  
schlechten Chancen von Migrantinnen und Migranten bestätigt die  
Studie der OECD.

„Die Bildungshürden müssen umgehend  abgebaut werden“, so Florian  
Hillebrand, ebenfalls vom fzs-Vorstand. „Studiengebühren und  
Auswahltest verstärken die Selektion und müssen daher abgeschafft  
werden. Es müssen endlich mehr Studienplätze geschaffen und mehr in  
Bildung investiert werden.“
Deutschland liegt bei den Bildungsausgaben immer noch knapp unter dem  
OECD-Durchschnitt. Im OECD-Durchschnitt sind in den letzten zehn  
Jahren die Immatrikulationen um 41% und die Ausgaben für  
Hochschulbildung um 55% gestiegen. Deutschland steht im Vergleich  
abgeschlagen hinten an. Die Immatrikulationen sind lediglich um 5%  
und die Ausgaben um 12% gestiegen.

Der fzs fordert die Politikerinnen und Politiker auf, dem Bekenntnis  
zu einem hohen Stellenwert der Bildung endlich Taten folgen zu lassen.