[fzs-pressemitteilung] Irrsinn von Studiengebührendarlehen bestätigt!
Florian Hillebrand
florian.hillebrand at fzs.de
Mit Sep 12 16:26:57 CEST 2007
Irrsinn von Studiengebührendarlehen bestätigt!
Unterschiedliche Regelungen der Bundesländer schaden Studierenden. Ein
bundesweites Gebührenverbot ist die einzig richtige Lösung.
Berlin (fzs). Mit der Einführung von Studiengebühren sind in den
verschiedenen Bundesländern Darlehen eingeführt worden. Studierenden, die
ihr Studium in einem anderen Bundesland fortsetzen wollen, werden diese nun
zum Verhängnis. Unterschiedliche Kappungsgrenzen bei der maximalen
Verschuldung führen dazu, dass ein Wechsel in ein anderes Bundesland unter
Umständen sehr teuer wird.
Aus Sicht des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs) zeigt
sich in den aktuellen Problemen erneut die Unsinnigkeit der aktuellen
Gebührenregelungen. „Jedes Bundesland kocht sein eigenes Süppchen, legt
andere Darlehensgrenzen fest und hat andere Rückzahlungsmodi. Die
Leidtragenden sind die Studierenden“, erklärt fzs-Vorstandsmitglied Regina
Weber. „Alle Argumente, mit denen die Landesregierungen die
Abschreckungswirkungen von Studiengebühren wegdiskutieren wollen, fallen wie
ein Kartenhaus zusammen.“ Momentan haben die Gebührenländer unterschiedliche
Grenzen bei der maximal möglichen Verschuldung. Wenn jemand während des
Studiums das Bundesland wechselt, gilt diese Regel nicht mehr. Im
schlimmsten Fall muss schon während des Studiums das Darlehen aus dem
ehemaligen Bundesland zurückgezahlt werden.
„Wenn ich mein Studium in Bonn beginne und in München fortsetze, muss ich
anschließend höhere Gebühren zahlen als ohne Hochschulwechsel. Das ist
einfach absurd!“, fasst Florian Hillebrand vom Vorstand des fzs zusammen.
„Eine Erleichterung der Studierendenmobilität ist ein wesentliches Ziel der
Studienreform. Die Studiengebühren machen wieder einmal alle
bildungspolitischen Ziele zunichte.“ Der Bundesverband der
Studierendenvertretungen fordert nachdrücklich ein bundesweites Verbot von
Studiengebühren ein. Studiengebühren und die damit einhergehende
Verschuldung schrecken immer mehr Studieninteressierte ab, wie die letzten
vorläufigen Studienanfängerzahlen des Statistischen Bundesamtes belegen. Aus
Sicht des fzs trägt die Verwirrung zwischen den Bundesländern zu einem
weiteren Rückgang der Studierenden bei: „Schulden schrecken vom Studium ab.
Schulden, die sich allein durch den Hochschulwechsel kurzerhand
vervielfachen und vielleicht schon während des Studiums zurückgezahlt werden
sollen, haben katastrophale Auswirkungen“, fasst Weber zusammen. „Wenn die
Bundesländer keine Studiengebühren mehr erheben, brauchen sie auch keine
Konzepte zum Umgang mit unterschiedlichen Darlehensregelungen. Die Gebühren
werden immer mehr zum bürokratischen Monster, das sich aus dem Geld der
Studierenden finanziert.“