[fzs-pressemitteilung] Föderalismuskommission: Studienplatzfinanzierung sichern!
Regina Weber
regina.weber at fzs.de
Mit Sep 12 12:37:26 CEST 2007
Pressemitteilung des freien zusammenschluss von studentInnenschaften
(fzs) e.V.
Föderalismuskommission: Studienplatzfinanzierung sichern!
fzs fordert neues Modell zur Verteilung der Bildungsausgaben zwischen
den Bundesländern.
Berlin (fzs). Der freie zusammenschluss von studentInnenschaften
(fzs) fordert die Föderalismuskommission auf, eine tragfähige
Entscheidung zur Finanzierung der Bildungsausgaben zu finden. Aus
Sicht des studentischen Dachverbands muss am Ende der 2tägigen
Sitzung der Kommission aus Bundestag und Bundesrat ein Konzept steht,
das bei steigenden Studierendenzahlen ein qualitativ hochwertiges
Studienangebot im gesamten Bundesgebiet möglich macht.
„Die einzelnen Bundesländer sind nicht gleich finanzstark. Nur die
gemeinsame Bildungsplanung von Bund und Ländern kann gewährleisten,
dass allen Menschen gleiche Bildungschancen offen stehen und der
Zugang zur Hochschule nicht vom Wohnort abhängt“, so Regina Weber,
Mitglied im Vorstand des fzs. „Seit Jahrzehnten entsprechen die
Bildungsausgaben in Deutschland nicht den Anforderungen. Nachdem die
Kultusministerkonferenz eine deutliche Steigerung der
Studierendenzahlen prognostiziert hat, müssen Bund und Länder nun
handeln.“
Für den fzs kann das Modell eines
Studienplatzfinanzierungsausgleiches den bestehenden
Studienplatzmangel beheben. Dabei soll die Finanzierung eines
Studienplatzes an die Herkunft der Studierenden gekoppelt werden.
„Wenn ein Studierender ein Bundesland verlässt, um in einem anderen
Bundesland zu studieren, soll das Herkunftsland künftig die Kosten
für den Studienplatz in dem Zielland tragen“, beschreibt
Vorstandsmitglied Florian Hillebrand das Ausgleichsmodell. „So
entsteht einem Bundesland kein finanzieller Nachteil, wenn es
zusätzliche Studienplätze schafft. Gleichzeitig können sich die
Bundesländer, die nicht genug Studienplätze bereitstellen, nicht aus
der Finanzierung von Studienplätzen zurückziehen.“ Der
Finanzierungsausgleich schafft Anreize für die Bundesländer,
Studienplätze im eigenen Land zu schaffen, um Ausgleichszahlungen aus
anderen Bundesländern zu bekommen. Gleichzeitig ist die Einführung
von Studiengebühren völlig unattraktiv, da die sinkenden
Studierendenzahlen jede kurzfristige Einnahmequelle zunichte machen.
„Eine faire Ausgleichszahlung für die Bundesländer, die Studienplätze
schaffen, ist dringend nötig“, erläutert Hillebrand. „Die
Bundesländer müssen belohnt werden, wenn sie Studienplätze schaffen.“
Die Neuordnung der Finanzbeziehungen muss das Ziel haben, in der
gesamten BRD gleichwertige Lebens- und Bildungschancen zu bieten.
Wirtschaftlich starke Bundesländer müssen die schwächeren
Unterstützen. Neben den Ländern sieht der fzs auch den Bund in der
Pflicht. Studienplätze ausländischer Studierender müssen so
gemeinschaftlich finanziert werden. „Alle finanziellen Anstrengungen
der Länder reichen nicht aus, um genügend Studienplätze anbieten zu
können. Die Kommission muss in den kommenden zwei Tagen die Eckpunkte
für eine gerechte und solidarische Finanzierung der Hochschulen
festlegen“, fordert Weber abschließend.